AfD spricht von Geheimtreffen mit Werteunion in NRW
Archivmeldung vom 14.02.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Landessprecher der AfD in NRW, Rüdiger Lucassen, behauptet, es gebe seit einem halben Jahr geheime Treffen zwischen seiner Partei und der Werteunion. "Erste Gespräche begannen vor circa sechs Monaten. Seitdem haben sich die Kontakte intensiviert", sagte Lucassen dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Von bis zu sieben Treffen oder Telefonaten monatlich ist die Rede. Bei den Gesprächspartnern handle es sich um eine Handvoll Mitglieder der Werteunion sowie CDU-Bundestagsabgeordnete. Die Treffen würden in "lockerer Atmosphäre" abseits des Plenums stattfinden, meist in NRW, in gemieteten Räumen oder auch im privaten Umfeld. Es gehe dabei sowohl um themenbezogene Gespräche als auch um parteipolitische Erwägungen, "um auszuloten, was künftig möglich ist".
Die jüngste Wahl in Thüringen, bei der sich der FDP-Kandidat Thomas Kemmerich mit Stimmen der AfD und der CDU zum Ministerpräsidenten küren ließ, habe den Austausch noch einmal verstärkt. "Wir sprechen über eine bürgerliche Koalition, die es in Zukunft geben kann. Der Wähler wird uns das aufzwingen", sagte Lucassen. "Spätestens wenn Frau Merkel nicht mehr im Amt ist."
Die Werteunion weist die Behauptungen zurück. "Beweise, dass solche Gespräche stattgefunden haben, liegen uns nicht vor", sagte ein Sprecher der Zeitung. "Die Werteunion hat sich seit ihrer Gründung immer wieder gegen Kooperationen oder Koalitionen zwischen den Unionsparteien und der AfD ausgesprochen. Dem ist nichts hinzuzufügen."
Die Werteunion ist ein CDU-naher Verein, der laut eigener Aussage etwa 4000 Mitglieder hat und wertkonservative Positionen vertritt. Sie wird bisher nicht von der CDU offiziell anerkannt. Am vergangenen Mittwoch wurde bekannt, dass der Vorsitzende der Werteunion, Alexander Mitsch, Geld an die AfD gespendet hatte.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)