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Gauland verzichtet auf AfD-Spitzenkandidatur

Archivmeldung vom 08.04.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.04.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Alexander Gauland (2014)
Alexander Gauland (2014)

Foto: Christian Jung V
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der stellvertretende AfD-Bundesvorsitzende Alexander Gauland will der Parteivorsitzenden Frauke Petry die alleinige Spitzenkandidatur für die Bundestagswahl nicht mehr streitig machen. "Ich kandidiere nicht gegen sie. Ich unternehme nichts, was die Partei spaltet", sagte Gauland der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (F.A.S.). "Ich habe ihr die Hand ausgestreckt. Sie hat sie ausgeschlagen", fügte er mit Blick auf Gespräche über die Bildung eines gemeinsamen Spitzenteams hinzu.

"Für mich hat sich das damit erledigt. Sie will als alleinige Spitzenkandidatin in die Wahl ziehen." Die Leute wählten bei der AfD ohnehin kein Gesicht, sondern eine Politik. Die Partei trifft sich in zwei Wochen in Köln, um über Wahlprogramm und Spitzenkandidatur zu entscheiden. Gauland wies auch den Vorwurf Petrys zurück, er verfolge eine Strategie der Fundamentalopposition, während sie Realpolitik betreibe.

Ein entsprechendes Strategiepapier will die Parteivorsitzende in Köln zur Abstimmung stellen. "Diese Unterscheidung gibt es aber nicht, und ich habe so etwas nie vertreten", sagte Gauland. Zugleich schloss der Politiker eine Regierungsbeteiligung der Partei bei den gegenwärtigen Wahlergebnissen abermals aus. "Eine Regierungsbeteiligung ist nur denkbar, wenn die AfD sehr viel stärker wäre", betonte er. Sonst müsse die Partei zu viele Kompromisse schließen.

Im Streit um den Parteiausschluss des Thüringer Landesvorsitzenden Björn Höcke bekräftigte Gauland seine Kritik am Vorgehen Petrys. Nicht Höckes Rede über die deutsche Vergangenheitsbewältigung habe Wähler verschreckt, "sondern die Debatte um ein Ausschlussverfahren mit ungewissem Ausgang, die unentwegt Nachfragen hervorruft", sagte Gauland. Er hoffe, dass die Streiterei in der Partei nicht noch den Einzug in den Bundestag verhindere.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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