Kennt Sigmar Gabriel die Vergangenheit von Andrej Holm?
Archivmeldung vom 25.01.2017
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Journalist Volker Hahn fragt in seinem aktuellen Artikel: "Wie kommt eigentlich ein ehemaliger treuer und ergebener Stasi-Mitarbeiter und ein überzeugtes Mitglied der SED zu einem Posten in der Rot-Rot-Grünen Berliner Landesregierung?"
Hahn weiter: "Nun, das kann scheinbar ganz einfach passieren, wenn man Andrej Holm heißt, im Laufe des Lebens SED-Mitglied und Stasi-Mitarbeiter war, sich öffentlich dazu bekennt und bereits unter dem Verdacht stand Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein und doch, trotz allem, von den eigenen heutigen Parteimitgliedern in seinem politischen Amt unterstützt wird.
Nun wird Andrej Holm, der ehemalige Stasi-Mitarbeiter, der sich noch in 1989 freiwillig zum Stasi-Dienst hat verpflichten lassen, zum Staatssekretär im Ressort Städtebau und Wohnen der Rot-Rot-Grünen Berliner Landesregierung.
Ein Witz, sollte man meinen. Und doch, es ist die bittere Wahrheit und es wirft viele Fragen auf. Gerade diejenigen, die unter den menschenunwürdigen und - verachtenden Methoden in Stasi-Gefängnissen gelitten haben, die zu Unrecht verfolgt wurden und deren persönliche Freiheit durch die Stasi wiederholt eingeschränkt und gefährdet worden ist, können eine solche Entscheidung nur sehr schwer nachvollziehen.
In den eigenen Parteikreisen wird Holms Vergangenheit scheinbar romantisch verklärt. Er sei ein Kind seiner Zeit, heißt es von dort. Nun, schön und gut, doch was macht ein Kind seiner Zeit in der Politik unserer heutigen Zeit. In einer Position mit Verantwortung? Das wird den Opfern der Stasi-Regierung nicht nur bitter aufstoßen, es ist zudem etwas, dass tiefsitzende Verletzungen wieder ans Tageslicht bringt. Absolut unnötig und deshalb umso bitterer.
Nein, wer in Stasi-Knästen wie etwa dem in Hohenschönhausen hat ausharren müssen und sein Leben von Folter bedroht sah, der kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass jemand, der dort etwas zu sagen gehabt hat einen guten Job in unserer freien Demokratie machen kann.
Kann sich Andrej Holm überhaupt mit unserer freiheitlichen Denkweise identifizieren oder muss man annehmen, dass so etwas wie die Freude an der Mitgliedschaft in der Stasi, die so viel Macht über Menschen hatte, etwas über eine Persönlichkeit aussagt, das sich nicht so einfach im Laufe der Zeit um 180 Grad wenden lässt?
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