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Putin-Tochter mehrfach in Deutschland - Behörden bemerkten nichts

Archivmeldung vom 25.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Den deutschen Sicherheitsbehörden sind offenbar zahlreiche Reisen einer Tochter des russischen Präsidenten Wladimir Putin nach Bayern entgangen. Das berichten der "Spiegel" und die russische Investigativplattform "Istories". Sie soll demnach seit 2015 wohl mehr als 20 Mal nach Deutschland geflogen sein.

Dabei wurde sie von mutmaßlich bewaffneten Personenschützern der russischen Präsidentengarde FSO begleitet. Polizei und Nachrichtendiensten fielen diese Touren dem Bericht zufolge über Jahre nicht auf, obwohl Putins Tochter und ihre Bodyguards zumeist unter ihren richtigen Namen nach Deutschland gekommen sein sollen. Die Trips ließen sich aus Buchungsunterlagen rekonstruieren, schreiben der "Spiegel" und "Istories".

Es handelt sich dabei um geleakte Passagierdaten, Passkopien und interne E-Mails aus dem russischen Sicherheitsapparat. Demnach nutzte die Putin-Tochter für ihre Reisen nach Deutschland zeitweise ein italienisches EU-Visum. Bei ihren Einreisen dürfte sie der Bundespolizei am Flughafen ihren Pass samt Visum gezeigt haben und durchgewunken worden sein - detailliert rekonstruieren lässt sich das dem Bericht zufolge nicht. Einreisedaten werden in Deutschland prinzipiell nicht erfasst. Es existiert offenbar auch kein Vermerk der Beamten zu ihrem Übertritt auf deutsches Staatsgebiet. Die deutschen Nachrichtendienste wiederum stehen auf dem Standpunkt, für Reisen von Angehörigen ausländischer Despoten nicht zuständig zu sein. Lediglich ein Trip Ende 2019 fiel den Sicherheitsbehörden auf - wenngleich zufällig. Eine Observation soll keine weiteren Erkenntnisse erbracht haben.

"Da schlappen bewaffnete Personenschützer der russischen Präsidentengarde unbemerkt durch Bayern und niemanden interessiert es", sagte der SPD-Innenexperte Sebastian Fiedler. Der Fall sei "ein illustres Beispiel" dafür, "dass wir in den vergangenen Jahrzehnten keine Strategien entwickelt haben, den russischen Agenten und ihren Aktivitäten etwas entgegenzusetzen". Man könne so nicht weitermachen. Einem Regime, das in Europa einen Angriffskrieg entfache, müsse Deutschland "mit einem deutlichen Aufwuchs operativer Fähigkeiten der Sicherheitsbehörden entgegentreten".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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