Bericht: Kulturstaatsministerin will acht Referatsleiter befördern
In der Behörde von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) stehen offenbar in dieser Legislaturperiode noch acht Spitzen-Beförderungen an. Wie die "Welt" unter Berufung auf ein Schreiben vom 30. Oktober berichtet, soll acht Referatsleitern "zum nächstmöglichen Zeitpunkt das Amt einer Ministerialrätin / eines Ministerialrats der Besoldungsgruppe B3 übertragen werden".
Alternativ solle ein "außertarifliches Entgelt" in Höhe der jeweiligen
Dienstbezüge eines Bundesbeamten dieser Besoldungsgruppe vereinbart
werden.
In einer nach dem Bruch der Ampel-Koalition eilig
einberufenen Videokonferenz mit allen Mitarbeitern sollen die
Beförderungen sowie die Verlängerung und Entfristung befristeter
Mitarbeiter laut Zeitung als "eine der Prioritäten" bezeichnet worden
sein, die man noch vor Ende der Legislatur erreichen möchte. Viele
befristete Mitarbeiter wurden in dieser Legislaturperiode eingestellt,
ein Teil von ihnen war zuvor bei Grünen-Abgeordneten, in der
Bundestagsfraktion oder Bundesgeschäftsstelle der Partei beschäftigt.
In
Teilen des Hauses sorgt die Vorgehensweise offenbar für Unmut. So
stehen zahlreiche Kulturprojekte vor dem Aus, da der Bundeshaushalt 2025
nicht mehr vor der Bundestagswahl beschlossen wird. Mit der vorläufigen
Haushaltsführung können die von Roths Behörde geförderten knapp 200
Träger zwar bereits bewilligte Projekte abwickeln. Anschließende
Projekte - auch solche, die in Erwartung eines neuen Haushalts bereits
angegangen wurden - können aber wohl nicht mehr finanziert werden.
Dies
soll in der Videokonferenz der Amtsleitung unerwähnt geblieben sein -
während die Beförderungen als prioritär gelten. Damit konfrontiert,
teilte eine Sprecherin der Staatsministerin mit, dass es sich um
Beförderungen von seit vielen Jahren und auch bereits in der letzten
Legislaturperiode als Referatsleitungen in der BKM tätigen Beamten
handele. Weitere bevorstehende Beförderungen beträfen "vor allem
Beschäftigte des gehobenen und des mittleren Dienstes, diese haben für
die BKM Priorität".
Die acht Beförderungen, die innerhalb der
Behörde für Unmut sorgen, betreffen allerdings den höheren Dienst. Für
die Besoldungsgruppe B3 ist ein Monatsbrutto von 9.603 Euro
veranschlagt. Hinzu kommt eine Ministerialzulage in Höhe von 400 Euro.
Bislang sind die Referatsleiter in der Besoldungsstufe A16 eingestuft.
Ohne Ministerialzulage gelten hier je nach Erfahrung und
Beschäftigungsdauer Bruttogehälter von 6.919 bis 8.717 Euro. Vor einer
Pensionierung ist die letzte Besoldungsstufe relevant.
Quelle: dts Nachrichtenagentur