Wagenknecht will gegen hohe Preise an Autobahnen vorgehen
Archivmeldung vom 24.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hat ein Eingreifen des Bundes gegen hohe Preise an der Autobahn gefordert. "Die Abzocke an deutschen Autobahnen ist nicht nur in den Sommerferien ein teures Ärgernis", sagte Wagenknecht den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Preisunterschiede von fast 40 Cent für einen Liter Sprit und überteuerte
Essens- und Toilettenpreise seien nicht zu rechtfertigen, so die
BSW-Politikerin weiter. Hier bereichere sich ein Monopolist und seine
ausländischen Anteilseigner. "Dass weder die Kartellbehörden noch die
Bundesregierung diesem Treiben Einhalt gebieten, ist inakzeptabel",
sagte Wagenknecht weiter. Autofahrer dürften nicht länger auf
Autobahnraststätten abkassiert werden.
Der Raststättenbetreiber
Tank und Rast wies auf Anfrage der Zeitungen eine angebliche
Monopolstellung zurück. Im Kerngeschäft stehe man "im intensiven
Wettbewerb mit einer Vielzahl von Systemanbietern neben der Autobahn",
hieß es. Mit Blick auf die Preise müssten die unternehmerisch
selbstständigen Franchisepartner "ganz anders kalkulieren als andere
Dienstleistungskonzepte neben der Autobahn". So seien die Raststätten in
den meisten Fällen ausschließlich auf Kunden angewiesen, die die
Autobahn in eine Fahrtrichtung befahren.
Das für
Verbraucherschutz verantwortliche Umweltministerium zeigte sich dennoch
alarmiert. "Gerade in der Urlaubszeit ärgern sich viele Menschen über
hohe Sprit- und Lebensmittelpreise an den Autobahnraststätten", sagte
ein Sprecher der zuständigen Ministerin Steffi Lemke (Grüne). "Wir
nehmen die Beschwerden über die hohen Preise an Autobahnraststätten sehr
ernst."
Tank und Rast war bis 1998 staatlich, wurde dann
privatisiert. Heute sind Anteilseigner von Tank und Rast Investoren aus
Abu Dhabi und Kanada sowie eine Allianz-Tochter und Munich Re. Als
sogenannter Konzessionär hat der Konzern vom Bund das Recht erhalten,
die Raststätten zu bewirtschaften. Dafür zahlt das Unternehmen eine
sogenannte Konzessionsabgabe.
Quelle: dts Nachrichtenagentur