Schwesig kompromissbereit bei Gesetz zur Lohngerechtigkeit
Archivmeldung vom 28.12.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtBundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat sich kompromissbereit bei ihren umstrittenen Gesetzesplänen für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern gezeigt. "Ich bin zu Gesprächen bereit. Wer mit meinen Plänen nicht einverstanden ist, muss allerdings auch konstruktive Vorschläge machen", sagte Schwesig der "Saarbrücker Zeitung".
"Was nicht geht, ist, dass die Lohnlücke von 22 Prozent zwischen Frauen und Männern weiter ignoriert wird." Das sei eine der größten Ungerechtigkeiten in Deutschland. Die Lohnlücke habe viele Ursachen, so die SPD-Politikerin. Dazu zählten Teilzeitjobs, mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber auch die Tatsache, dass typische Frauenberufe etwa im Sozialbereich generell schlechter bezahlt würden.
Neben einem Gesetz zur Lohngerechtigkeit seien daher weitere Bausteine nötig, um die Lohnlücke zu schließen, erklärte Schwesig. Als Beispiel nannte sie das ebenfalls geplante Pflegeberufsgesetz. Mit dieser Regelung werde es Ausbildungsvergütungen geben, anstatt wie jetzt noch Schulgeld zahlen zu müssen, so die Ministerin.
Mutterschutz: Schwesig will ab Mai "wieder an Bord sein"
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig erwartet bald ihr zweites Kind und will dafür den gesetzlichen Mutterschutz von 14 Wochen in Anspruch nehmen. "Ab Mai werde ich wieder an Bord sein", sagte die SPD-Politikerin der "Saarbrücker Zeitung".
Einen Namen für ihre zukünftige Tochter habe sie noch nicht, versicherte Schwesig. "Darüber sprechen wir noch in der Familie. Und er wird auch erst mit der Geburt verraten." Von ihrer Partei habe sie während ihrer Schwangerschaft "sehr viel Unterstützung erfahren", so die 41-Jährige. "Zuletzt mit einem sehr guten Ergebnis bei meiner Wiederwahl als stellvertretende Vorsitzende."
Schwesig zieht positive Bilanz zu Familienpflegezeit
Das seit Jahresbeginn geltende Gesetz zur Familienpflegezeit hat sich nach Einschätzung von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) gut bewährt. Das gelte insbesondere für die bezahlte Auszeit von bis zu zehn Tagen, um im Notfall eine Pflege zum Beispiel für die Mutter zu organisieren, sagte Schwesig der "Saarbrücker Zeitung".
"Seit Jahresbeginn haben nach unseren Schätzungen rund 6.000 Personen diese Möglichkeit genutzt", so Schwesig. Dafür seien zwei Millionen Euro aufgewendet worden. Auch von der Möglichkeit, für sechs Monate ganz aus dem Beruf auszusteigen oder bis zu 24 Monate verkürzt zu arbeiten, werde "in einem großem Umfang" Gebrauch gemacht.
Nach Schwesigs Angaben haben dafür bislang allerdings nur 313 Personen ein entsprechendes Darlehen in Anspruch genommen. "Aber das sagt gar nichts, denn die Wenigsten beantragen ein Darlehen", erläuterte die Ministerin.
Zur weiteren Verbesserung der Unterstützung pflegender Angehöriger kündigte die Ministerien ein neues Pflegetelefon an. "Angehörige, die selber pflegen, können sich ab 1. Januar telefonisch Rat holen, wenn sie in einer schwierigen Situation sind, wenn es wegen der Pflege Probleme in der Familie gibt, oder eine seelische Überlastung droht", sagte die SPD-Politikerin.
Unter der Nummer 030-20179131 könnten sich Interessenten dann von Montag bis Donnerstag zwischen 09:00 und 18:00 Uhr informieren. "Auf Wunsch vertraulich und anonym", so Schwesig.
Quelle: dts Nachrichtenagentur