BSW kommt CDU für Koalitionsverhandlungen entgegen
Archivmeldung vom 04.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens BSW-Spitzenkandidatin Katja Wolf hat den Wunsch bekräftigt, auf Landesebene zu regieren. "Die Frage, ob wir regieren wollen, stellt sich eigentlich nicht, wir haben Verantwortung", sagte sie der Wochenzeitung "Die Zeit".
Nach der Landtagswahl am vergangenen Sonntag gestaltet sich die
Regierungsbildung in Thüringen kompliziert. Eine Koalition zwischen CDU,
SPD und BSW würde nur mit zusätzlichen Stimmen der Linkspartei zu einer
Mehrheit jenseits der AfD kommen. Die Union hat bereits angekündigt,
Gespräche mit der SPD und dem BSW zu suchen.
Eine Koalition
zwischen CDU und BSW könnte jedoch an Sahra Wagenknechts Forderung
scheitern, dass sich eine Landesregierung unter anderem klar gegen die
Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland aussprechen
müsse.
Landesparteichefin Katja Wolf unterstrich nun noch einmal
diese Position und machte gleichzeitig einen konkreten Vorschlag: Die
außenpolitischen Forderungen müssten sich in der Präambel eines
Koalitionsvertrages wiederfinden. "Um die genaue Formulierung sorge ich
mich nicht. Die werden wir gemeinsam mit Sahra Wagenknecht entwickeln",
sagte sie der "Zeit".
Auch in Sachsen geht die
BSW-Spitzenkandidatin Sabine Zimmermann auf den Ministerpräsidenten
Michael Kretschmer von der CDU zu. Der "Zeit" sagte Zimmermann, dass
sich Kretschmer zwar für die Stationierung der US-Raketen ausgesprochen
habe. Aber er habe auch gesagt, dass er eine bundesweite Volksbefragung
zu dem Thema durchführen würde. Das, so Zimmermann, könne man doch in
einem möglichen Koalitionsvertrag festhalten. Schließlich seien 62
Prozent der Bürger in ihrem Bundesland gegen die Raketen. "Wir können
die Meinung der Sachsen bei diesem wichtigen Thema nicht übergehen", so
Zimmermann.
Nach den Wahlen am vergangenen Sonntag in Sachsen
führt für den Wahlsieger CDU an einer Regierung mit dem BSW eigentlich
kein Weg vorbei. Eine Zusammenarbeit mit der zweitstärksten Kraft AfD
schließen die Christdemokraten aus. Am Dienstag hatte die CDU in Dresden
ebenfalls beschlossen, Gespräche mit dem BSW und der SPD zu führen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur