Islamexperte warnt vor breit aufgestellter islamistischer Szene
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Islamexperte Eren Güvercin begrüßt das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg (IZH) als überfälligen Schritt, warnt zugleich aber von einer breit aufgestellten islamistischen Szene in Deutschland. "Das Verbot des IZH ist ein wichtiger, wenn auch verspäteter Schritt gegen die islamistisch-schiitische Szene, die vom iranischen Regime als Einflussnahmeinstrument seit langen Jahren genutzt wurde", sagte Güvercin der "Rheinischen Post".
So wichtig dieser Schritt auch sei, müsse man sich eines klar machen:
"Wir haben es in Deutschland mit einer islamistischen Szene zu tun, die
breit aufgestellt ist. Unser Rechtsstaat muss wachsam bleiben und bei
anderen islamistischen Strukturen genau hinschauen und nicht jahrelang
nur zuschauen, sondern konsequenter vorgehen", forderte der Mitgründer
der Alhambra-Gesellschaft.
"Ich erwarte vom
Bundesinnenministerium, dass etwa ein Verbot der Gruppierungen Muslim
Interaktiv, Realität Islam oder Generation Islam, die als Ableger der
bereits seit 2003 verbotenen Hizbutahrir-Bewegung seit einigen Jahren
aktiv sind und in den letzten Monaten verantwortlich waren für die
Kalifats-Demonstrationen, ernsthaft geprüft werden", so Güvercin weiter.
Die
Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßte das Verbot des IZH unterdessen
ebenfalls. "Unser Land ist aus eigenen Sicherheitsinteressen heraus
gezwungen, gegen gefährliche radikale Islamisten und ihre
Vorfeldorganisationen energisch vorzugehen", sagte der stellvertretende
GdP-Vorsitzende Sven Hüber dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
Insbesondere
sollten Geldsammlungen und Transfers für islamistische
Terrororganisationen im Libanon und in den Palästinensergebieten
unterbunden werden. "Zwei UN-Sicherheitsratsbeschlüsse verlangen die
Entwaffnung der Terrororganisation Hisbollah. Deutschland kann und darf
nicht dabei zusehen, wie hier gesammeltes Geld Terroristen hoch
füttert", sagte Hüber.
"Wenn über als Religionseinrichtungen
getarnte Einflussorganisationen des Iran in Deutschland zudem Hass und
Hetze geschürt, Propagandadelikte gesteuert und angezettelt werden, muss
eingegriffen werden." Der Anstieg antisemitischer und anderer
Hassdelikte sei eine Warnung und gleichermaßen Auftrag an die
Sicherheitsbehörden, gegen islamistische Extremisten in Deutschland
entschlossen vorzugehen und, wo nötig, diese Strukturen zu zerschlagen.
"Das
friedliche Zusammenleben in unserem Land lässt eine Ausweitung eines
religiös motivierten Extremismus, der sich auch schnell zu Terror
auswachsen kann, einfach nicht zu. Indem wir gegen islamistische
Extremisten und ihre Strukturen vorgehen, schützen wir auch die
Millionen friedlichen muslimischen Mitbürger in unserem Land", sagte
Hüber.
Quelle: dts Nachrichtenagentur