Baugewerbe begrüßt Maßnahmen zur Eigentumsbildung der GroKo
Archivmeldung vom 15.03.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie hohe Nachfrage zum Bau von Wohnungen setzt sich fort. Mit gut 348.100 genehmigten Wohneinheiten wurde das vom Zentralverband Deutsches Baugewerbe erwartete Volumen von 350.000 Wohnungen nahezu erreicht. Dies sind zwar 27.300 weniger als im Vorjahresvergleich (-7,3 %), aber immer noch 13 % mehr als in 2015. Das geht aus den heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen zu den Baugenehmigungen hervor.
Der Rückgang ist überwiegend auf Umbaumaßnahmen (-10.210 WE; entspricht -20%) und die Genehmigung von Wohnheimen (-10.460 WE; entspricht -41%) zurückzuführen. Maßgeblich dürfte in beiden Fällen sein, dass die Unterbringung von Flüchtlingen nicht so nachhaltig auf den Wohnungsbau durchgeschlagen hat, wie sich das zunächst abzeichnete.
Auf anhaltend hohem Niveau verbleibt mit fast 173.000 genehmigten Wohnungen der Bedarf im Mehrfamilienhausbau, wie er insbesondere in den Ballungsräumen und Universitätsstädten nachgefragt wird. Das ist eine deutliche Steigerung um 26 % gegenüber 2015. Damit liegt der Anteil von Wohnungen im Mehrfamilienhausbau bei 60 % der Neubaugenehmigungen.
Das zum Jahr 2016 keine weitere Steigerung zu verzeichnen ist, dürfte zum einen an Vorzieheffekten in 2016 gelegen haben, infolge der Verschärfung der Energieeinsparverordnung. Zum anderen dauern die Genehmigungsprozesse im Mehrfamilienhausbereich länger als noch vor Jahresfrist. Denn die öffentliche Hand hat ihre Planungskapazitäten viele Jahre lang abgebaut. Dieses führt nun dazu, dass die Genehmigungsverfahren immer länger werden. Der ZDB geht davon aus, dass im Bereich Mehrfamilienhausbau im Jahr 2017 mit 155.000 Wohnungen gut 25.000 mehr errichtet wurden als im Vorjahr (ca. + 20 %).
Im Bereich der Ein- und Zweifamilienhäuser fiel die Nachfrage mit ca. 113.000 Wohnungen etwas hinter das Vorjahresniveau mit gut 118.000 zurück. Hier ist seit Jahren eine Stagnation bei 110.000 bis 120.000 Wohnungen zu konstatieren. Potentiellen Investoren dürfte es immer schwerer fallen, das nötige Eigenkapital aufzubringen. Der ZDB begrüßt daher die im Koalitionsvertrag angekündigten unterstützenden Maßnahmen zur Wohneigentumsbildung wie das Baukindergeld und Freibeträge bei der Grunderwerbssteuer.
Die Stagnation bei den Baugenehmigungen insgesamt dürfte auch auf eine Verknappung von Bauland zurückzuführen sein. Nicht zuletzt die Preisentwicklung bei Grundstücken weist darauf hin. So ist der Preisindex für Bauland nach Daten des Statistischen Bundesamtes von 2016 zu 2017 um über 12 % gestiegen. Es braucht daher dringend Maßnahmen zur Baulandmobilisierung. Auch das hat die neue Bundesregierung erkannt und Abhilfe versprochen.
Quelle: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe (ots)