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Präsidentin der Kultusministerkonferenz Eisenmann für Überprüfung des Konsulatsunterrichts

Archivmeldung vom 07.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Susanne Eisenmann
Susanne Eisenmann

Foto: Ironldy
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) will den sogenannten Konsulatsunterricht in Deutschland auf den Prüfstand stellen. Als Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK) wird sie das Thema bei der Sitzung am 12. Oktober zur Sprache bringen, kündigte sie in einem Interview mit der "Heilbronner Stimme" an.

"Natürlich geht es zentral um die Frage, ob die Grundlage für den Unterricht - die Wanderarbeiterrichtlinie der EU von 1977 - noch zeitgemäß ist. Damals ging es darum, dass Kinder von Wanderarbeitern den Kontakt zu ihrem Herkunftsland nicht verlieren. Seitdem sind Jahrzehnte vergangen", erklärte Eisenmann. "Heute geht es um Integration. Wir wollen schauen, ob wir zu einem gemeinsamen Vorgehen finden, ob wir auch europäisch initiativ werden müssen."

Beim sogenannten Konsulatsunterricht schicken die Herkunftsländer Lehrer nach Deutschland. Der Unterricht findet meist an staatlichen Schulen statt, wird aber nicht von der staatlichen Schulaufsicht kontrolliert. Die Formen des muttersprachlichen Unterrichts sind von Bundesland zu Bundesland verschieden. Kritik gibt es unter anderem am türkischen Konsulatsunterricht. Die Gewerkschaft GEW sowie Integrationspolitiker verschiedener Parteien fürchten eine politische Einflussnahme der Türkei.

Änderungsbedarf sieht Eisenmann insbesondere bei der Überprüfung der Konsulatslehrer. Bisher gebe es in der Fläche keine belastbaren Informationen über die Lehrkräfte, die nach Deutschland geschickt werden. "Das müssen wir uns aber genau anschauen in der KMK: Über welche pädagogisch-didaktischen Erfahrungen verfügen die Lehrkräfte? Ich halte es für sinnvoll, dass wir bestimmte Anforderungen stellen, die die Lehrkräfte erfüllen müssen", erklärte Eisenmann.

Das Land habe die Regierungspräsidien sowie staatliche Schulämter gebeten, Vorfälle beim Konsulatsunterricht zu melden, sagte Eisenmann. "Aufgrund der Rückmeldungen sehen wir derzeit kein flächendeckendes Problem. So ehrlich muss man schon auch sein", sagte die Ministerin.

In Baden-Württemberg sei die Zusammenarbeit des Kultusministeriums mit den türkischen Konsulaten "durchaus mühsam im Gegensatz zu der mit anderen Konsulaten", erklärte Eisenmann weiter. Die türkischen Generalkonsulate in Stuttgart und Karlsruhe lobten hingegen die Beziehungen. Diese verliefen demnach "bis heute immer in einer sehr konstruktiven, positiven, offenen und transparenten Atmosphäre", erklärten die Konsulate gegenüber der "Heilbronner Stimme". "Der türkische muttersprachliche Unterricht, der im Prinzip der Transparenz angeboten wird, ist jederzeit für eine Überprüfung offen", hieß es weiter.

Quelle: Heilbronner Stimme (ots)

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