Lauterbach: 40 Prozent der Krebs-Todesfälle sind vermeidbar
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist überzeugt: Wer sich gut ernährt, nicht raucht, nicht übergewichtig ist, sich bewegt und zusätzlich alle möglichen Krebs-Vorsorge-Untersuchungen wahrnimmt, minimiert das Risiko, an Krebs zu erkranken deutlich.
"Wir haben eine strukturierte Vorsorge, die Früherkennung, die
wissenschaftlich gesichert wirkt", sagte Lauterbach dem TV-Sender RTL.
"Zum Beispiel bei Darmkrebs, Hautkrebs und bei Brustkrebs. Das wird auch
gut genutzt, aber bei der Krebs-Vorbeugung mangelt es, weil wir viele
Risikofaktoren nicht gut im Griff haben."
Übergewicht sei zum
Beispiel ein hoher Risikofaktor, es werde noch immer zu viel geraucht
und zum Beispiel zu viel Fleisch gegessen, bemängelt er. Halte man sich
an die Empfehlungen, "dann ist man schon viel sicherer, dass man gut
durchkommt." 40 Prozent der Krebs-Todesfälle seien vermeidbar durch
Vorbeugung und Früherkennung.
Auch könne man sich sicher sein,
dass eine Krebsdiagnose heute kein direktes Todesurteil bedeute. "Es ist
kein Schicksalsschlag mehr wie früher, dass man sterben musste", sagte
er und macht deutlich: "Wir können heute sehr viele Krebsfälle heilen,
die wir in der Vergangenheit noch nicht heilen konnten. Die
Fortschritte, die wir derzeit in der Medizin bei der Krebsbehandlung
sehen, sind enorm."
Er rechnet damit, dass durch Immuntherapie
und künstliche Intelligenz bereits in 10 oder 15 Jahren noch mehr
möglich ist und spricht davon, aktuell am "Vorabend einer Revolution in
der Krebsbehandlung" zu sein.
Es werde jetzt mit dem sogenannten
Genom Project begonnen. Das bedeutet, die genetischen Risikofaktoren in
der Bevölkerung klarer zu sichten. "Es wird sich damit beschäftigen,
Risiko-Gene zu identifizieren. Natürlich nur bei demjenigen, der
freiwillig mitmacht", erklärt er.
Werden diese Gene relativ früh
erkannt, habe der Betroffene noch sehr gute Möglichkeiten, dass der
Krebs entweder durch Vorbeugung abgewendet oder erfolgreich behandelt
werden könne, vermutet Lauterbach. Und blickt dementsprechend
zuversichtlich in die Zukunft: "Ich bin sicher, in 15 Jahren werden wir
die Therapie, die wir heute machen, also viel früher und viel besser
machen können und werden viele Fälle abwenden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur