Nach Bauernprotesten: Özdemir legt Reformergebnisse vor
Archivmeldung vom 12.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDas Bundeslandwirtschaftsministerium hat erste Maßnahmen auf den Weg gebracht, die landwirtschaftliche Betriebe deutlich entlasten sollen. Nach den Bauernprotesten Anfang 2024 hatte das Ministerium dazu einen Reformplan entwickelt. "Ippen-Media" berichtet nun über eine interne Auswertung, die aufzeigt, wie viele der Vorschläge bereits umgesetzt sind.
Acht Maßnahmen sind demnach bis dato vollständig umgesetzt, bei 21
weiteren seien die "Arbeiten im BMEL abgeschlossen". Die Umsetzung
befinde sich "im weiteren Verfahren". Sechs weitere Maßnahmen sind
bislang noch "in Bearbeitung".
Dazu sagte
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne): "Wir haben bereits
viele Vereinfachungen für die Betriebe in die Tat umgesetzt, weitere
sind auf den Weg gebracht", so der Minister. "Die Betriebe erwarten
einfache und effiziente Regelungen, die die tägliche Arbeit erleichtern,
gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen und für Rechtssicherheit
sorgen."
Zu den vollständig umgesetzten Maßnahmen zählen unter
anderem einfachere Melde- und Dokumentationspflichten. So müssen Bauern
im Pflanzenanbau künftig nicht mehr mehrfach Daten eingeben. Zudem
müssen sie nicht mehr jährlich ihren Nachweis als aktive
Betriebsinhaberin erneuern, sondern können einen bereits vorhandenen
Nachweis wiederverwenden. Weiter beschlossen sind geringere Form- und
Größenvorgaben für Blühstreifen: Damit können Bauern laut Ministerium
leichter Geld verdienen, wenn sie Blühflächen auf ihrem Acker haben.
Früher galten hier strenge Regeln, wie der Streifen auszusehen hat.
Ferner
gelten neue Brachenregeln. Für freiwillige Brachen gab es bisher nur
Geld, wenn mindestens ein Prozent der Betriebsfläche stillgelegt wurde.
Als neue Grenze gelten 0,1 Hektar. Darüber hinaus erhalten Landwirte
künftig auch dann gekoppelte Prämien aus der EU-Agrarförderung für ihre
Rinder, Mutterschafe oder Mutterziegen, wenn die Tiere eine oder beide
Ohrmarken verloren haben, was in der Praxis durchaus häufig passiert.
Weniger
Bürokratie soll es auch bei Dauergrünland und Nutzhanf geben. 21
weitere Maßnahmen sind bereits erarbeitet, aber noch nicht umgesetzt.
Darunter fallen Projekte zum Acker- und Ökolandbau sowie zur
Agrarförderung. So soll es unter anderem eine Förderung für Bauern
geben, die klimaangepasste Kulturen wie Hirse, Amaranth, Buchweizen oder
Quinoa ohne Pflanzenschutzmittel anbauen. Wie viel Geld es gibt, ist
unklar. Die meisten Förderregeln starten Anfang 2025.
In Arbeit
ist auch Änderung der Weinüberwachungs-Verordnung. Im Laufe des Jahres
2025 soll zudem der digitale Rinderpass kommen. Noch in diesem Jahr
sollen Kontrollen und Sanktionen bei Betrieben bis zu zehn Hektar
landwirtschaftlicher Fläche abgeschafft werden. Das entlaste
insbesondere kleine Betriebe schnell und unmittelbar, heißt es dazu vom
Ministerium. Freundliche Grüße und Ansprechpartner für Rückfragen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur