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Bundestagswahl 2021: Jüngere Wählerinnen und Wähler gingen häufiger zur Wahl

Archivmeldung vom 26.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bundestagswahl & Wählen (Symbolbild)
Bundestagswahl & Wählen (Symbolbild)

Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Bei der Wahl zum 20. Deutschen Bundestag am 26. September 2021 wurde, wie bei bisherigen Bundestagswahlen auch, eine repräsentative Wahlstatistik durchgeführt. Mit ihr lässt sich das Wahlverhalten, das heißt die Wahlbeteiligung und die Stimmabgabe, nach Geschlecht und Geburtsjahresgruppe analysieren.

Wahlbeteiligung der 21- bis 29-Jährigen um 3,9 Prozentpunkte gestiegen

Die Wahlbeteiligung ist mit 76,6 % gegenüber der Bundestagswahl 2017 mit 76,2 % leicht gestiegen. Dabei haben sich die 50- bis 59-Jährigen mit 80,2 % am stärksten beteiligt. Den mit Abstand höchsten Anstieg bei der Wahlbeteiligung haben aber die 21- bis 29-Jährigen mit +3,9 Prozentpunkten zu verzeichnen. Bei den ab 70-Jährigen verfestigt sich demgegenüber seit der Bundestagswahl 2017 der Trend, dass diese nur noch leicht unterdurchschnittlich wählen gehen.

47,3 % der Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimmen per Brief ab

"Die Bundestagswahl 2021 war geprägt durch eine wesentlich stärkere Briefwahlbeteiligung als jemals zuvor. 47,3 % aller Wählerinnen und Wähler gaben ihre Stimmen per Brief ab", so Bundeswahlleiter Georg Thiel. Insgesamt beantragten mehr Frauen als Männer die Briefwahl, am häufigsten wählten die ab 60- und die 25- bis 29-Jährigen per Brief. Am wenigsten wurde die Briefwahl von den 18- bis 20-Jährigen genutzt.

Weitere Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2021 waren außerdem:

* Ältere haben an Einfluss gewonnen: Bei der Bundestagswahl 2021 waren 39 % der Wählerinnen und Wähler 60 Jahre und älter. Das waren 3 Prozentpunkte mehr als bei der letzten Bundestagswahl. Dagegen ging der Anteil der 30- bis 59-Jährigen um 2 Prozentpunkte auf 47 % und der Anteil der 18- bis 29-Jährigen um einen Prozentpunkt auf 14 % zurück.

* GRÜNE, SPD, CDU und CSU wurden mehr von Frauen, AfD, FDP und DIE LINKE hingegen mehr von Männern gewählt.

* Bei den Wählerinnen und Wählern ab 70 Jahren erzielten SPD, CDU und CSU ihre höchsten Stimmenanteile. 34,2 % der Wählerinnen und Wähler dieser Altersgruppe wählten mit der Zweitstimme die SPD, 30,8 % die CDU und 7,6 % die CSU. Die AfD konnte bei den 35- bis 69-Jährigen ein überdurchschnittlich hohes Wählerpotential zwischen 10,7 bis 14,1 % erschließen, deutlich weniger erfolgreich war sie bei den jüngsten und ältesten Wählerinnen und Wählern. Die FDP und GRÜNE schnitten wieder besonders gut bei den 18- bis 24-Jährigen ab.

* In allen Altersgruppen mussten im Vergleich zur Bundestagswahl 2017 CDU, CSU, DIE LINKE und AfD Verluste hinnehmen, demgegenüber konnten die GRÜNEN durchweg, die SPD bis auf Jung- und Erstwählerinnen und -wähler Stimmengewinne erzielen.

Mit der repräsentativen Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2021 legt das Statistische Bundesamt eine Analyse des Wahlverhaltens nach Altersgruppen und Geschlecht vor. Die Ergebnisse stützen sich auf die tatsächliche Stimmabgabe selbst und nicht auf nachträgliche Angaben der Wählerinnen und Wähler, wie dies beispielsweise von Wahlforschungsinstituten praktiziert wird. Die repräsentative Wahlstatistik gehört daher zu den wichtigsten Datenquellen der empirischen Wahlforschung.

Ergebnisse der repräsentativen Wahlstatistik sind im Heft 4 "Wahlbeteiligung und Stimmabgabe nach Geschlecht und Altersgruppen" in der Reihe der Veröffentlichungen des Bundeswahlleiters zur Bundestagswahl 2021 enthalten. Das Heft kann als PDF-Datei im Internetangebot des Bundeswahlleiters heruntergeladen werden unter:

Datenbasis: Für die repräsentative Wahlstatistik zur Bundestagswahl 2021 wurden 1.844 Stichprobenwahlbezirke und 715 Briefwahlbezirke ausgewählt. Damit waren rund 1,9 Millionen Wahlberechtigte in der Stichprobe.

Quelle: Der Bundeswahlleiter (ots)

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