ZDF-Politbarometer Extra - Bayern und Hessen September 2018: CSU in Bayern im Tief - Grüne deutlich im Aufwind
Archivmeldung vom 21.09.2018
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGut drei Wochen vor der Landtagswahl in Bayern und fünf Wochen vor der in Hessen ist jeweils rund die Hälfte der Wahlberechtigten in den beiden Ländern noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen. In Bayern muss die CSU mit sehr starken Verlusten rechnen, während die Grünen zweitstärkste Partei werden könnten. In Hessen drohen CDU und SPD im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren deutliche Verluste. Auch hier könnten die Grünen ein Rekordergebnis erreichen. In beiden Ländern dürfte die AfD erstmals in die dortigen Landtage einziehen.
BAYERN
Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die
folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CSU käme zurzeit auf
35 Prozent, die SPD auf 13 Prozent, die Freien Wähler auf 11 Prozent,
die Grünen auf 18 Prozent, die FDP auf 5 Prozent, die Linke auf 4
Prozent und die AfD auf 10 Prozent. Die anderen Parteien lägen
zusammen bei 4 Prozent. Damit hätte praktisch nur eine Regierung aus
CSU und Grünen bzw. aus CSU und SPD eine Mehrheit.
Bei der letzten Landtagswahl 2013 war die CSU auf 47,7 Prozent
gekommen, die SPD auf 20,6 Prozent, die Freien Wähler auf 9,0
Prozent, die Grünen auf 8,6 Prozent, die FDP auf 3,3 Prozent, die
Linke auf 2,1 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 8,7
Prozent.
Gewünschte/r Ministerpräsident/-in
Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsident/-in hätte, wird
CSU-Amtsinhaber Markus Söder von 50 Prozent gegenüber der
SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen bevorzugt, für die sich 26
Prozent aussprechen (15 Prozent kennen Kohnen nicht). Im Vergleich
mit dem Spitzenkandidaten der Grünen, Ludwig Hartmann, liegt Söder
mit 42 Prozent gegenüber 19 Prozent vorne, allerdings geben 30
Prozent an, dass sie Hartmann nicht kennen und deshalb die Frage
nicht beantworten wollen.
Spitzenpolitiker
Bei der Frage, was die Bayern von führenden Politikern halten, fällt
vor allem der für einen Ministerpräsidenten sehr niedrige
Durchschnittswert von 0,3, für Markus Söder auf (auf der Skala von
plus fünf bis minus fünf). Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer wird in
Bayern sogar mit minus 0,6 bewertet, während Angela Merkel dort auf
0,6 kommt. Entsprechende Bewertungen für Politiker/innen anderer
Parteien sind nicht ausweisbar, da diese zum Teil bei deutlich mehr
als der Hälfte der Wahlberechtigten nicht bekannt sind.
Koalitionspräferenzen
Nur 31 Prozent aller Befragten fänden eine CSU-Alleinregierung gut
(schlecht: 54 Prozent; der Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden
jeweils "egal" oder "weiß nicht"). 50 Prozent fänden eine Koalition
aus CSU und Grünen gut (schlecht: 33 Prozent). Eine Regierung aus CSU
und Freien Wählern unterstützen 45 Prozent, während diese 24 Prozent
ablehnen. Keine Mehrheit fände eine Regierung aus CSU und SPD (gut:
34 Prozent; schlecht: 46 Prozent).
Wichtigste Themen
Bei den aktuell wichtigsten Problemen in Bayern liegt das Thema "Flüchtlinge/Asyl" mit 37 Prozent auf Platz eins, gefolgt von "Wohnungsmarkt/Mieten" (24 Prozent) und "Schule/Bildung" (13 Prozent).
HESSEN
Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die
folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die CDU käme zurzeit auf
32 Prozent, die SPD auf 25 Prozent, die Grünen auf 15 Prozent, die
Linke auf 8 Prozent, die FDP auf 6 Prozent und die AfD auf 11
Prozent. Die anderen Parteien lägen zusammen bei 3 Prozent. Danach
kämen lediglich eine große Koalition oder eine Regierung aus CDU,
Grünen und FDP auf die notwendige Mehrheit im Landtag.
Bei der letzten Landtagswahl 2013 war die CDU auf 38,3 Prozent
gekommen, die SPD auf 30,7 Prozent, die Grünen auf 11,1 Prozent, die
Linke auf 5,2 Prozent, die FDP auf 5,0 Prozent, die AfD auf 4,1
Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 5,6 Prozent.
Gewünschter Ministerpräsident
Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsident hätte, kommt
Amtsinhaber Volker Bouffier (CDU) auf 43 Prozent und sein
Herausforderer von der SPD, Thorsten Schäfer-Gümbel, auf 37 Prozent
(9 Prozent keinen von beiden, 11 Prozent weiß nicht).
Spitzenpolitiker
Mit 1,3 auf der plus fünf/minus fünf Skala ist Tarek Al-Wazir (Grüne)
der beliebteste Politiker in Hessen, gefolgt von Volker Bouffier mit
1,0 und Thorsten Schäfer-Gümbel mit 0,8.
Wichtigste Themen
Das wichtigste Problem in Hessen ist mit 30 Prozent das Thema "Schule/Bildung". Danach folgen "Flüchtlinge/Asyl" (26 Prozent) und "Wohnungsmarkt/Mieten" (23 Prozent).
Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 17. bis 19. September 2018 unter 1114 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in Bayern und 1039 in Hessen telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte.
Quelle: ZDF (ots)