SPD-Spitze fordert Union und FDP zu "Entlastungspaket" auf
Die SPD-Spitze fordert CDU, CSU und FDP dazu auf, noch vor Weihnachten ein gemeinsames "Entlastungspaket" für die Bürger und Unternehmen in Deutschland zu schnüren. "Wir wollen daraus keinen wahltaktischen Profit ziehen. Uns geht es um die sachlich richtige Entscheidung", heißt es in einem Schreiben der SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Saskia Esken sowie von Fraktionschef Rolf Mützenich, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.
Es ist gerichtet an CDU-Chef Friedrich Merz, CSU-Chef Markus Söder,
CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, FDP-Chef Christian Lindner und
den FDP-Fraktionsvorsitzenden Christian Dürr. "Bitte geben Sie sich
einen Ruck und lassen Sie uns die dringend notwendigen Schritte zur
Entlastung jetzt gemeinsam auf den Weg bringen."
Nachdem Kanzler
Olaf Scholz (SPD) den Antrag auf das Stellen der Vertrauensfrage am
kommenden Montag eingereicht hat, werden folgende Maßnahmen
vorgeschlagen, so wie dies auch schon Scholz getan hat: "Die
Stabilisierung der Wirtschaft und die Sicherung von Arbeitsplätzen durch
eine schnelle Senkung von Energiekosten, die auch Verbände und
Gewerkschaften befürworten; die Erhöhung des Kindergelds und des
Kinderzuschlags; höhere Nettolöhne durch das Gesetz gegen die Kalte
Progression; die Absicherung des Deutschlandtickets." Man wolle den
anderen Parteien der demokratischen Mitte dieses Landes nochmals
anbieten, diese Maßnahmen zur Entlastung von Familien und Unternehmen
vor Weihnachten gemeinsam mit SPD und Grünen zu beschließen.
"Wir
sagen Ihnen gleichzeitig zu, eine gemeinsame Entscheidung auch
gemeinsam und geschlossen in der Öffentlichkeit zu vertreten." Auch wenn
es zur Auflösung des Bundestags durch den Bundespräsidenten und zu
einer Neuwahl des Bundestags am 23. Februar kommen sollte, erwarteten
die Menschen in Deutschland, dass die gewählten Abgeordneten bis zur
Wahl eines neuen Bundestags arbeiten und entscheiden, "was für unser
Land notwendig ist". Die diskutierten Maßnahmen würden vielen Millionen
Menschen sofort und sehr konkret helfen können.
"Diese Maßnahmen
sind entscheidungsreif. Sie bedeuten für viele Menschen, insbesondere
Familien, mehr Geld in der Tasche. Darüber hinaus würde es uns freuen,
wenn Sie die Initiativen gegen die Feinde unserer Demokratie, wie die
Stärkung der Resilienz des Bundesverfassungsgerichts, mit uns auf den
Weg bringen könnten." Aus der bisherigen Diskussion sei deutlich
geworden, dass es hier zwischen den Parteien keinen Dissens gebe, der
nicht auszuräumen sei, betonen Klingbeil, Esken und Mützenich. "Es wäre
für das Vertrauen in die politische Kultur unseres Landes ein gutes
Zeichen, wenn wir diese Entscheidungen noch gemeinsam durch den
Bundestag bringen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur