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Bayern wehrt sich gegen Roth-Vorschläge zu Bayreuther Festspielen

Archivmeldung vom 20.07.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Markus Blume (2022)
Markus Blume (2022)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) hat Vorschläge von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), in Bayreuth nicht nur Wagner zu spielen, abgelehnt und erklärt, dass der Freistaat als Gesellschafter einer dafür nötigen Satzungsänderung nicht zustimmen würde.

"Eine Veränderung am programmatischen Kern in Bayreuth würde in der Tat eine Dreiviertelmehrheit im Stiftungsrat erfordern, einschließlich der Mehrheit der Mitglieder der Familie Wagner. Die Satzung ist klar, und es gibt keine Notwendigkeit für eine Änderung. Bayern würde da nicht zustimmen. Wagner ist der Stoff, von dem Bayreuth lebt", sagte Blume den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

Eine Veränderung, die sich Blume vorstellen könnte, wäre, ein weiteres Wagner-Werk in das Repertoire aufzunehmen. "Aber solche Entscheidungen liegen in der künstlerischen Verantwortung - und das ist nicht das Geschäft der Politik."

2026 wird mit Rienzi erstmals ein bisher dort nicht zu hörendes Wagner-Werk in Bayreuth gespielt. Roth hatte vorgeschlagen, neben Wagner auch andere Werke wie "Hänsel und Gretel" in das Programm aufzunehmen. Blume betont, dass die Potenziale zur Modernisierung und Weiterentwicklung der Festspiele in neuen Formaten, spannenden Inszenierungen und der musikalischen Exzellenz lägen, nicht aber in einer Erweiterung des Repertoires. "Man kommt doch nach Bayreuth, weil man Wagner dort in einer Brillanz hören kann, die es nirgends sonst gibt", erklärte Blume. "Ich habe das Gefühl, Frau Roth hat den Mythos Bayreuth nicht verstanden. Bayreuth lebt von Wagner."

Die Äußerungen von Claudia Roth, dass das Publikum in Bayreuth bunter werden müsse, sieht Blume kritisch. "Bei aller Wertschätzung für Frau Roth, hier trägt sie einfach die Berliner Kulturbrille. Mit Berliner Wokeness bringt man Bayreuths Wagner nicht weiter", sagte er und verwies darauf, dass sich Bayreuth bereits stark geöffnet und modernisiert habe, unter anderem durch die Kinderoper und das Festspiel-Open-Air. "Wir sollten weiterhin auf Vielfalt setzen, aber doch bitte nicht die vielen treuen Wagnerfans als nicht bunt genug abstempeln", betonte Blume.

Blume wies auch auf die anstehende Sanierung des Festspielhauses hin, für die bald eine Verwaltungsvereinbarung zwischen Bund und Freistaat unterzeichnet werden soll. Ein Ganzjahresbetrieb sei jedoch nicht geplant, da dies nicht zum Mythos Bayreuth passe. "Der Grüne Hügel ist vor allem im Sommer grün, und das ist eben auch die Hauptspielzeit", so Blume.

Quelle: dts Nachrichtenagentur




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