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Fachkräfte in Altenpflege und Krankenpflege gleich gut bezahlen

Archivmeldung vom 19.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lohntüte / Bezahlung / Geldscheine (Symbolbild)
Lohntüte / Bezahlung / Geldscheine (Symbolbild)

Bild: RainerSturm / pixelio.de

Die Regierungsparteien im Bundestag wollen die Pflege auch mit weiteren Maßnahmen bei der Gewinnung zusätzlicher Fachkräfte unterstützen. Das hat der CDU-Gesundheitspolitiker Dr. Roy Kühne im Rahmen seines heutigen Praxistages im Seniorenzentrum MENetatis in Dassel angekündigt.

"Der Bundestag und der Bundesgesundheitsminister haben weitreichende Maßnahmen für mehr Fachkräfte in der Pflege auf den Weg gebracht. Wenn notwendig, werden wir hier auch nachsteuern und die Einrichtungen weiter unterstützen", sagte der Bundestagsabgeordnete im Gespräch mit der Heimleitung. Zuvor hatte Dr. Kühne das Team der Einrichtung im Frühdienst begleitet.

Heimleiter Björn Bettermann wies deutlich auf die Probleme der Branche hin, die pflegerische Versorgung mittel- und langfristig sicherzustellen. "Als modernes Haus und sehr aktiver Arbeitgeber können wir unseren Bedarf an Fachkräften gut decken. In Zukunft steigt die Zahl der Pflegebedürftigen und mit ihr die Menge der benötigten Fachkräfte aber weiter an. Dann wird es schwer, genügend Personal zu gewinnen." Insbesondere die zum Jahreswechsel startende neue generalistische Pflegeausbildung werde die Konkurrenz zwischen Altenpflege und Krankenpflege weiter verschärfen. "Wenn in der niedersächsischen Krankenpflege dann weiterhin im Schnitt 200 Euro mehr gezahlt werden, als wir von den Kostenträgern für die Gehälter unserer Fachkräfte bekommen, wird die Altenpflege auf der Strecke bleiben." Leidtragende wären dann Pflegebedürftige und deren Angehörige, die nicht mehr die gewünschte Versorgung fänden.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Kühne sagte zu, sich für eine Angleichung der Vergütungen einzusetzen. "Wir haben die generalistische Pflegeausbildung eingeführt, um mehr Auszubildende und mehr Fachkräfte zu bekommen. Altenpflegeeinrichtungen und ambulante Dienste werden aber nur dann ausbilden, wenn sie sich sicher sein können, dass ihre Azubis später auch in der Altenpflege bleiben. Wenn es künftig nur noch eine einheitliche Ausbildung gibt, dann muss auch allen Unternehmern die Möglichkeit gegeben werden, gute Gehälter zu zahlen, egal ob sie in der Alten- oder der Krankenpflege arbeiten."

Heimleiter Bettermann bat den Politiker darum, die Menschen in Niedersachsen deutlicher als bisher darauf hinzuweisen, dass die Pflege für jeden Einzelnen künftig teurer werde. "Höhere Gehälter für die Pflegenden sind wichtig, da stimmt uns jeder zu. Wenn deshalb die Eigenanteile der Pflegebedürftigen allerdings steigen, spüren wir in den Einrichtungen hautnah den Protest. Hier wünsche ich mir deutliche Rückendeckung von der Politik."

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.400 in Niedersachsen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

Quelle: bpa - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (ots)

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