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DIVI begrüßt neue Corona-Maßnahmen

Archivmeldung vom 06.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lockdown bis zum bitteren Ende, koste es was es wolle? (Symbolbild)
Lockdown bis zum bitteren Ende, koste es was es wolle? (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Gernot Marx, seit Anfang Januar neuer Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), ist überzeugt, dass das Handeln von Bund und Ländern zum derzeitigen Zeitpunkt der richtige Ansatz ist, um Infektionszahlen nachhaltig zu reduzieren.

"Ich bin sehr froh über diese Entscheidung. Die Kliniken sind wirklich voll und die Intensivstationen auch", sagte Marx am Dienstag mit Blick auf die Beschlüsse von Ministerpräsidenten und Bundesregierung dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Aktuell seien weit über 22.000 Intensivbetten in den Kliniken belegt, also mehr als 80 Prozent der Kapazitäten. "Durch die kontinuierlich hohe Anzahl von rund 6.000 Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen sind die Ärzte und Pfleger inzwischen wirklich am Anschlag", berichtet der DIVI-Präsident.

"Eine weitere Belastung mit wesentlich mehr Patienten wäre wirklich schwierig." Es sei das wichtigste Ziel, jetzt die Fallzahlen und den R-Wert deutlich unter die 7-Tage-Inzidenz von 50 zu senken. "So gewinnen wir Zeit und können währenddessen möglichst viele Menschen impfen." Ob die jetzt getroffenen Maßnahmen ausreichen, um die Kliniken in diesem Winter zumindest ein Stück zu entlasten, sei gegenwärtig schwer zu beurteilen. "Wir wissen im Moment eigentlich überhaupt nicht, wo wir stehen", sagte Marx. "Wegen weniger Testungen über Weihnachten und Silvester ist erst ab Anfang nächster Woche wieder mit verlässlicheren Prognosen zu Fallzahlen und Erkrankungen zu rechnen."

Dietmar Bartsch, Vorsitzender der Linksfraktion im Bundestag, hält die beschlossene Verlängerung des Lockdowns für unvermeidlich – übt aber Kritik an der Bundesregierung. An der Verlängerung des Lockdowns führe "kein vernünftiger Weg vorbei", sagte er dem Nachrichtenportal Watson. Man müsse "die Krankenhäuser und das medizinische Personal dringend entlasten und Leben schützen". Das sei mit den jetzigen Infektions- und Sterbezahlen "unvereinbar", so der Linken-Politiker. "Weil die Bundesregierung zumindest partiell unzureichend gehandelt hat, werden wir die Endlosschleife des Lockdowns erst mit flächendeckenden Impfungen hinter uns lassen können." Es sei "dringend notwendig", dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die Impfungen jetzt zur "Chefsache" macht. "Zu viel ist bisher falsch gelaufen, weitere Zeit darf nicht verspielt werden", sagte Bartsch, der außerdem schnellere finanzielle Hilfe für vom Lockdown getroffene Unternehmen forderte: "Für die Zeit des Lockdowns braucht es Hilfen, die Existenzen wirksam vor dem Ruin bewahren und schneller als bisher ausgezahlt werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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