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Grüne bekämpften ihn erfolglos: Jetzt feiert grüne Gewessler den Koralm-Tunnel

Archivmeldung vom 14.02.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.02.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Screenshot: BMK / Twitter (@lgewessler) / WB / Eigenes Werk
Bild: Screenshot: BMK / Twitter (@lgewessler) / WB / Eigenes Werk

Sobald die Grünen an der Macht sind, ist es mit den Prinzipien von gestern vorbei. Dies trifft nicht nur auf nebulöse Nebenabsprachen und ideologische Grundfeste der Partei zu, sondern auch auf vermeintliche Nebenschauplätze. Ein besonderes Beispiel lieferte nun “Klima”-Ministerin Leonore Gewessler. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Diese feierte den Koralm-Tunnel zwischen Kärnten und der Steiermark ab, den ihre Partei einst über ein Jahrzehnt lang vehement bekämpfte.

Grüne einst: “Nützt Österreichern nicht”

Es ist ein Medientermin wie aus dem Bilderbuch, den die ehemalige NGO-Chefin abzieht. In Begleitung eines Inseratenkaiser-Blattes durchfährt sie den bald sechstlängsten Eisenbahntunnel der Welt erstmals. “Hier bauen wir Zukunft”, tönt sie quietschvergnügt. “Großartig” und “beeindruckend” sei das, ja sogar “Zukunft Klimaschutz”. Sie spricht von einer “großartigen Weiterentwicklung der Infrastruktur” für die ganze Region. Wie recht sie dabei hat! Einzig, sie schmückt sich mit Federn, die fremder nicht sein könnten.

Denn der Spatenstich für den Koralmtunnel fand vor fast 20 Jahren statt. Es war ein Herzensprojekt des damaligen FPÖ- und späteren BZÖ-Landesvaters Jörg Haider, der die historische Investition gegen viele Widerstände und Neider durchdrückte. Und zu diesen gehörten auch sehr lange die Grünen. So sagte der einstige Grünen-Abgeordnete und Ex-Landesrat Rolf Holub im Jahr 2005: “Dieser Koralmtunnel nützt weder den Kärntnern noch den Österreichern, sondern er nützt nur der Bauindustrie und den Banken.”

15+ Jahre grüner Kampf gegen Koralmtunnel

Die Grünen ließen damals nicht unversucht, um das Projekt zu stoppen. Sie führten dafür sogar eine eigens erstellte Studie des umstrittenen Wiener Stadtplaners Hermann Knoflacher, der Autofahrern einst die Menschlichkeit absprach, ins Feld. Die Grünen hatten diese Gefälligkeitsstudie sogar selbst in Auftrag gegeben. Und Knoflacher lieferte: Das Projekt sei ein “Ergebnis hilfloser Verkehrspolitik”, das “international uninteressant” sei und überhaupt ein “unwirtschaftliches Projekt”. Es handle sich sogar um ein “Milliardengrab”, eine Sichtweise, die er auch noch 2019 vertrat. Ausgestattet mit diesem “Gutachten” schickten sich die Grünen damals an, den Koralm-Tunnel zu verhindern.

Besonders absurd daran: Die Kritik an den Kosten. Denn diese sieht Gewessler plötzlich als Errungenschaft: Es würde nun so viel in den Bahn-Ausbau investiert wie nie zuvor. Noch im Jahr 2015 freute sich hingegen ein grüner EU-Parlamentarier darüber, dass Österreich nur einen Bruchteil der beantragten EU-Förderungen für den Koralm-Tunnel erhielt, den er für eine “Verrücktheit” hielt. Ein Projekt, von dem die Grünen einst behaupteten, es würde “den Steuerzahler arm” machen. Sie lancierten deshalb sogar eine parlamentarische Anfrage. Gegen die Umsetzung einer Resolution, welche die baldige Fertigstellung forderte, stimmten die Grünen im Nationalrat übrigens noch im Herbst 2021.

Fremde Federn stehen Gewessler gut…?

Wann genau sich die grüne Kehrtwende beim Tunnel vollzog, ist ungewiss. Geschah es etwa erst, als die Grünen damit billige Pluspunkte machen konnten? Es wäre nicht das erste Mal: Schon bei der Einführung des “Klimatickets” in Oberösterreich stilisierte sich Gewessler zur Heldin. Dabei war ein günstiges Öffi-Ticket für das ganze Bundesland vor allem auch die Einlösung eines blauen Wahlversprechens und ein Anliegen, das zuvor in zwölf Jahren Türkis-Grün im Land kein Thema war. Eine entsprechende Anfrage des Wochenblick an Gewessler bleibt zur Stunde unbeantwortet.

Ebenso unklar bleibt daher der Kenntnisstand der Ministerin zu Ausschreibungsmodalitäten der einzelnen Baulose sowie die Ausfinanzierung im aktuellen Regierungsbudget. Auch eine Antwort auf die Frage, was die konkrete grüne Handschrift am Projekt sei, bleibt ausständig. Eines ist gewiss: Für viele Steirer und Kärntner ist die Fahrtzeitreduktion zwischen Klagenfurt und Graz von über zwei Stunden auf 45 Minuten eine erhebliche Verbesserung. Und die Grünen wollen nun die Lorbeeren dafür ernten – auch wenn sie einst “vehement” gegen das Projekt Sturm liefen.

Dieser Umstand sorgt bei so manchem politischen Beobachter jedenfalls für Belustigung:

Quelle: Wochenblick

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