Ampel-Politiker empört über "Bürgerkrieg"-Aussage von Elon Musk
Archivmeldung vom 06.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAussagen des Tech-Milliardärs Elon Musk zu den rechtsextremen Krawallen in Großbritannien stoßen in Deutschland auf scharfe Kritik.
Wie das "Handelsblatt" berichtet, habe Musk auf seiner Plattform
X/ehemals Twitter als Antwort auf einen Anti-Migrations-Kommentar und
ein Video der Ausschreitungen geschrieben: "Ein Bürgerkrieg ist
unvermeidlich." In einem weiteren Post habe er hinzugefügt, dass
Konflikte "unvermeidlich" seien, "wenn inkompatible Kulturen ohne
Assimilation zusammengebracht werden".
Der SPD-Digitalpolitiker
Jens Zimmermann sagte dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe), das Agieren
von Musk sei "schon seit längerer Zeit verstörend". Natürlich gelte auch
für ihn die Meinungsfreiheit. "Höchst problematisch sind allerdings
Hinweise, dass Musk seinen uneingeschränkten Zugriff auf die Plattform X
nutzt, um Diskussionen auf der Plattform in seinem Sinne zu
beeinflussen."
Zimmermann attestiert Musk, mittlerweile ein Teil
rechter Bewegungen zu sein. Er unterstütze damit auch Parteien wie die
AfD "ganz bewusst". "So hat Musk weitgehend unbekannten, dem rechten
Spektrum zuzuordnenden Usern aus Deutschland mit Kommentaren und
Retweets große Aufmerksamkeit verschafft."
Die Vorsitzende des
Bundestags-Digitalausschusses, Tabea Rößner (Grüne), warf Musk vor, die
bereits aufgeheizte Stimmung in Großbritannien zu befeuern. Es sei
"äußerst beunruhigend", dass der Inhaber einer für die öffentliche
Meinungsbildung wichtigen Plattform Bürgerkriegs-Rhetorik verbreiten
könne, sagte sie dem "Handelsblatt".
"Es muss daher dringend
überprüft werden, ob seine Äußerungen die Schwelle zur Strafbarkeit
überschritten haben, die in Deutschland durch das Strafgesetzbuch
definiert ist, und es muss in einem solchen Fall Konsequenzen haben."
Die EU-Kommission habe dafür nicht die Kompetenz, fügte Rößner hinzu.
Brüssel
könne lediglich gegen "systemische Vorgänge" auf X vorgehen, wenn die
Plattform beispielsweise nicht genug unternehme, um die Verbreitung von
illegalen Inhalten und Desinformation zu unterbinden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur