Esken wünscht sich "kraftvolle Position" bei Regierungsarbeit

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SPD-Chefin Saskia Esken wünscht sich mit Blick auf die Personalaufstellung ihrer Partei und die wahrscheinlich bevorstehende Regierungsarbeit auch künftig eine herausgehobene Rolle.
Auf die Frage, aus welcher Position heraus sie die Regierungsarbeit
begleiten wolle, sagte Esken der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe):
"Aus einer kraftvollen. Aus welcher, das steht jetzt nicht zur Debatte.
Jetzt geht es um die Inhalte des Koalitionsvertrags und um die
SPD-Mitgliederzustimmung."
Die Frage der Neuaufstellung der SPD
habe man als Teamaufgabe übernommen, "das besprechen Lars Klingbeil und
ich miteinander", sagte Esken über den Co-Vorsitzenden und sich. "Zu
gegebener Zeit werden wir uns dazu äußern", fügte sie hinzu. "Als
SPD-Spitze werden wir gemeinsam und verantwortungsvoll ein gutes
Personaltableau für Partei, die Fraktion und Kabinett aufstellen, das
den Ansprüchen einer progressiven Volkspartei nach Zukunftsgewandtheit
und Repräsentation gerecht wird", versicherte Esken.
Im Ringen um
die von Union und SPD geplante Einkommensteuerreform pochte sie auf
rasche Entlastungen für die breite Bevölkerung. "Es ist eine Binse, dass
in einem Koalitionsvertrag alle finanzwirksamen Vorhaben unter
Finanzierungsvorbehalt stehen. Es ist doch klar, dass wir nur das Geld
ausgeben können, das uns zur Verfügung steht", sagte Esken.
"Bei
der Einkommensteuerentlastung für die kleinen und mittleren Einkommen
handelt es sich aber um eine klare Verabredung, nicht nur der
Wirtschaft, sondern auch den Beschäftigten ein klares Signal von Dynamik
und Zuversicht zu geben." Bei beidem könne man nicht darauf warten,
dass die Wirtschaft von alleine wieder anzieht, so Esken. "Unstrittig
ist, dass Unternehmen jetzt sehr schnell die Superabschreibungen
bekommen und darauf eine Absenkung der Körperschaftssteuer folgt. Das
hilft den Betrieben schon mal sehr", sagte die SPD-Chefin.
"Doch
auch der Großteil der Bevölkerung hat zuletzt sehr unter hohen Preisen
und geringer wirtschaftlicher Sicherheit gelitten. Die Menschen im
unteren und mittleren Einkommenssegment brauchen Entlastungen, für die
am oberen Ende ist das verzichtbar", so Esken. "Das hat für uns als SPD
Priorität und es ist im Koalitionsvertrag fest vereinbart", sagte sie.
"Wir als SPD stehen dafür ein, dass eine Entlastung wie beschrieben
zügig auf den Weg gebracht wird. Bei der Finanzierung hilft, dass der
Solidaritätszuschlag für die obersten Einkommensgruppen in Karlsruhe
bestätigt wurde und bleiben kann", sagte Esken.
Zugleich pochte
sie auf eine Erhöhung des Mindestlohns. "Ganz sicher kommt die Erhöhung
auf 15 Euro Mindestlohn. Es ist klar, dass die Kommission nicht noch
einmal ein Ergebnis präsentieren kann, bei dem die Arbeitgeberseite
einfach die Arbeitnehmer überstimmt", sagte Esken. "Die Kommission wurde
im Sinne der Sozialpartnerschaft eingerichtet und sollte nun auch so
arbeiten. Zu unserem Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft gehört übrigens
auch das Tariftreuegesetz, das wir zügig umsetzen werden", so die
Co-Chefin der SPD.
Quelle: dts Nachrichtenagentur