Wüst und Söder uneins über schwarz-grüne Koalition im Bund
Archivmeldung vom 22.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Union ist eine Debatte über den richtigen Umgang mit den Grünen und eine schwarz-grüne Koalition im Bund entbrannt. "Für die CSU ist völlig klar: Kein Schwarz-Grün nach der nächsten Wahl", schrieb Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag auf der Plattform X. Das "Anbiedern" der Grünen an die Union sei "schlichtweg peinlich".
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) will dagegen
die Koalitionsoption offenhalten. "Bei uns in Nordrhein-Westfalen und
andernorts zeigt sich, wie vertrauensvoll und politisch erfolgreich die
Zusammenarbeit zwischen CDU und Grünen funktionieren kann", sagte er der
"Süddeutschen Zeitung" (Freitagausgabe). Die Union sei "gut beraten,
auf allen politischen Ebenen mit den demokratischen Parteien der Mitte
gesprächs- und koalitionsfähig zu sein". Das sei eine "demokratische
Pflicht und muss das strategische Ziel einer staatstragenden Volkspartei
sein". Denn die Union habe "auch eine Verantwortung für die Stabilität
der politischen Mitte in Deutschland und für eine an der konkreten
Lösung von Problemen orientierten Politik".
Was mit wem gehe,
müsse "nach den Wahlen sondiert und verhandelt werden", sagte der
CDU-Politiker. Wüst wies aber auch darauf hin, dass es für die Union
immer wichtig sei, "dass in der Regierungsverantwortung die
christdemokratische Handschrift deutlich wird". Das gelte unabhängig
davon, welche politische Farbe der Regierungspartner habe.
"Wir
haben in Nordrhein-Westfalen mit den Liberalen gut zusammen regiert und
viel für unser Land bewegt", sagte Wüst. Und Union und SPD habe in den
vergangenen Jahrzehnten immer wieder der politische Wille geeint, "große
Herausforderungen im Sinne unserer Republik gemeinsam anzugehen, wie
auch die großen Koalitionen im Bund oft gezeigt haben". Es sei "völlig
klar, dass FDP und SPD in vielen Punkten uns als Union näherstehen -
daher ist auch eine Koalition mit ihnen immer eine mögliche
Perspektive".
Auslöser der Unions-Debatte ist eine Äußerung von
Katharina Dröge, der Co-Fraktionschefin der Grünen im Bundestag. Dröge
hatte den schlechten Zustand der Ampelkoalition kritisiert und der
"Süddeutschen Zeitung" gesagt: "Für uns ist klar: So geht es in einer
künftigen Regierung nicht weiter." Die Grünen würden deshalb "sehr genau
prüfen, welche Koalition wir nach der nächsten Bundestagswahl
eingehen". Es seien dann auch Koalitionen mit der Union denkbar.
Quelle: dts Nachrichtenagentur