SPD zeigt sich zufrieden mit Schulden-Einigung

Bild: dsindf / Eigenes Werk
Die SPD zeigt sich zufrieden über die Einigung mit Union und Grünen über eine Ausnahme der Schuldenbremse für Sicherheitsausgaben, ein kreditfinanziertes Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz sowie eine geringfügige Schuldenaufnahme durch die Bundesländer. "Die Einigung auf dieses Paket ist ein Zeichen der politischen Kultur und der politischen demokratischen Mitte", sagte Lars Klingbeil, Partei- und Fraktionschef der SPD, am Freitagnachmittag.
"Für uns als Sozialdemokraten war wichtig, dass alle drei Schritte
gemeinsam kommen, und das ist mit der Verabredung von heute auch
gelungen", erklärte er. "Wir haben immer gesagt, es ist wichtig, dass
wir in die Sicherheit investieren, dass wir in die wirtschaftliche
Leistungsfähigkeit unseres Landes investieren, dass wir in die
Infrastruktur investieren, dass wir dafür sorgen, dass das Leben vor Ort
wieder besser funktioniert."
Man stärke nun auch die Bundeswehr.
"Das ist ein wichtiges Signal an Europa und es ist auch ein wichtiges
Signal an die Ukraine", sagte Klingbeil. "Es ist ein wichtiges Signal an
Wladimir Putin."
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sieht in
der Einigung einen "historischen Schritt". Es werde "ein starkes Zeichen
für die Zukunft unseres Landes" gesetzt, sagte Miersch der
"Süddeutschen Zeitung" (Samstagausgabe).
Nicht nur bedeuteten 500
Milliarden Euro für Infrastruktur und Klimaschutz auch moderne
Energienetze, bessere Wärmeinfrastruktur und klimafreundliche Mobilität.
"Erstmals steht unser Ziel der Klimaneutralität 2045 im Grundgesetz",
lobte Miersch. "Das ist ein historischer Schritt, der unser Land
unabhängiger, gerechter und zukunftsfähiger macht."
Mit den 100
Milliarden Euro, die in den Klima- und Transformationsfonds fließen
können, werde der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft gestärkt. "Ohne
moderne Infrastruktur und eine starke Wirtschaft wird Deutschland weder
sicher noch klimaneutral", sagte Miersch.
Mit der nun erzielten
Einigung mit den Grünen wurde vereinbart, dass die geplante Ausnahme von
der Schuldenbremse für Sicherheitsausgaben, die ein Prozent das
Bruttoinlandsprodukts übersteigen, nicht nur für die Bundeswehr, sondern
auch für Geheimdienste, den Zivil- und Bevölkerungsschutz und für die
Ukraine-Unterstützung genutzt werden kann. Die Mittel des
500-Milliarden-Sondervermögens sollen über einen Zeitraum von zwölf
Jahren nur zusätzlich genutzt werden können. Dafür müssen bereits zehn
Prozent des Bundeshaushaltes für Infrastruktur-Investitionen genutzt
werden.
Außerdem soll ermöglicht werden, dass 100 Milliarden Euro
aus dem Sondervermögen in den Klima- und Transformationsfonds (KTF)
übergehen - mit dem Ziel der Erreichung der Klimaneutralität bis 2045.
Der Fonds wurde bisher benutzt, um die EEG-Umlage, die Gebäudeförderung,
den Wasserstoffhochlauf und die Förderung der E-Mobilität zu
finanzieren - aber auch für Ausgaben, die nicht direkt dem Klimaschutz
zugutekommen sollten, wie etwa dem Bau von Chipfabriken. Der Thinktank
Agora Energiewende rechnet damit, dass allein für die Umsetzung der
Energiewende Investitionen von rund 70 bis 90 Milliarden Euro nötig sind
- pro Jahr.
Quelle: dts Nachrichtenagentur