BWTrend: Grüne deutlich vor CDU - Verluste für AfD
Archivmeldung vom 28.03.2019
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Freigeschaltet durch André OttUmfrage im Auftrag von Südwestrundfunk (SWR) und Stuttgarter Zeitung. Fahrverbote für ältere Dieselfahrzeuge wie sie seit Anfang des Jahres in Stuttgart gelten, werden von der baden-württembergischen Bevölkerung zunehmend kritisch gesehen.
Im neuen BWTrend von SWR und Stuttgarter Zeitung äußern mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Befragten, solche Fahrverbote gingen in die falsche Richtung. Nur eine Minderheit von 25 Prozent findet hingegen, dass solche Regelungen in die richtige Richtung gehen. Dies ist ein deutlicher Stimmungsumschwung gegenüber des letzten BWTrends im September 2018. Damals, noch vor Inkrafttreten des Fahrverbots in Stuttgart, hatten sich Befürworter (46 Prozent) und Gegner (50 Prozent) in etwa die Waage gehalten. Selbst bei den Anhängern der Grünen, die im Herbst mit 68 Prozent noch die stärksten Verfechter von Fahrverboten waren, sprechen jetzt nur noch 40 Prozent von einem richtigen Weg, 54 Prozent stehen der Regelung inzwischen ablehnend gegenüber.
Der BWTrend ist eine repräsentative Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des SWR und der Stuttgarter Zeitung. Das Berliner Meinungsforschungsinstitut hat dafür im Zeitraum vom 20. bis 26. März 1.002 Wahlberechtigte in Baden-Württemberg telefonisch befragt.
Sonntagsfrage zur Landtagswahl:
Grüne jetzt deutlich vor CDU, deutliche Verluste für die AfD Wäre bereits am kommenden Sonntag wieder Landtagswahl, lägen die Grünen laut neuem BWTrend bei 32 Prozent (+3). Im Vergleich zum letzten BWTrend im September könnten sie ihren Vorsprung vor der CDU, die unverändert 28 Prozent erreicht, auf vier Punkte ausbauen. Die SPD käme leicht verbessert auf 12 Prozent (+1). Die AfD hingegen würde aktuell nur noch 11 Prozent erreichen, ein deutliches Minus von vier Punkten gegenüber September. Die FDP käme mit einem Zugewinn von 2 Punkten auf 9 Prozent. Die Linke würde mit aktuell 4 Prozent (-3) den Einzug in das Landesparlament nicht schaffen. Alle anderen Parteien kämen zusammen auf 4 Prozent.
Kretschmann weiterhin sehr populär
Ministerpräsident Winfried Kretschmann bleibt der mit Abstand populärste Politiker in Baden-Württemberg. Mit seiner Arbeit sind knapp drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger zufrieden bzw. sehr zufrieden (72 Prozent, -3 im Vergleich zu September 2018). Kein anderer Ministerpräsident in Deutschland ist derzeit in seinem Bundesland populärer als Kretschmann in Baden-Württemberg.
Erheblich weniger Zustimmung erfahren der CDU-Landesvorsitzende und Innenminister Thomas Strobl (37 Prozent, +2) und die Fraktionsvorsitzenden Andreas Stoch, SPD, (18 Prozent, +1), Hans-Ulrich Rülke, FDP, (16 Prozent, +4) und Bernd Gögel, AfD, (8 Prozent, +2), die ihre jeweiligen Werte aber alle verbessern können.
Wenn die Menschen in Baden-Württemberg den Ministerpräsidenten direkt wählen könnten, würden sich 63 Prozent für Winfried Kretschmann (-4 im Vergleich zu September) und 17 Prozent für Thomas Strobl (+3) entscheiden. Der Abstand der beiden verringert sich damit um sieben Punkte.
Große Zufriedenheit mit der Landesregierung Die grün-schwarze Landesregierung überzeugt unverändert die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg. Knapp zwei Drittel (61 Prozent, -1) sind sehr zufrieden oder zufrieden mit der Leistung der Landesregierung. Nur ein gutes Drittel (37 Prozent, -1) übt hingegen Kritik. Damit zählt das Kabinett bundesweit nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu den Landesregierungen mit dem höchsten Ansehen.
Dabei schneidet die grüne Regierungspartei weiterhin deutlich besser ab als ihr schwarzer Koalitionspartner. Mit der Arbeit der Grünen ist die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger zufrieden (54 Prozent, -2), 42 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Das Urteil über die Regierungsarbeit der CDU hingegen fällt überwiegend kritisch aus. 36 Prozent sind zufrieden (-2), 59 Prozent unzufrieden.
Sehr gute wirtschaftliche Stimmung
Die wirtschaftliche Lage in Baden-Württemberg wird von 90 Prozent der Befragten, also nahezu einhellig, als sehr gut oder gut eingeschätzt. Auch über die Zukunft der wirtschaftlichen Entwicklung in Baden-Württemberg machen sich rund drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger (74 Prozent) nur geringe oder gar keine Sorgen.
Die Ergebnisse des BWTrends sind am heutigen Donnerstag, 28. März 2019, unter anderem Thema in allen Nachrichtensendungen des SWR und im Internet auf www.SWRAktuell.de. Weitere Ergebnisse, Grafiken sowie Informationen zu Methoden und Fehlertoleranzen der Umfrage online unter www.SWR.de/bwtrend.
Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)