FDP will abgelehnten Asylbewerbern alle Sozialleistungen streichen
Archivmeldung vom 27.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie FDP will ausreisepflichtigen Asylbewerbern alle Sozialleistungen streichen und sie damit zur Ausreise bewegen.
FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte der
"Bild": "Wir brauchen eine glasklare Verabredung zwischen dem Bund und
allen 16 Ländern: Jede Abschiebung muss vollzogen werden - ohne
Ausnahme. Die schärferen Gesetze, die wir im Bund beschlossen haben,
müssen von den Ländern auch angewendet werden."
Zudem solle es
"für Ausreisepflichtige auch keinerlei Sozialleistungen" mehr geben. Das
sei eine "Aufforderung an uns alle in der Koalition", sagte Dürr der
"Bild". Ziel müsse sein, den Druck zur Ausreise zu erhöhen.
Auch
FDP-Fraktionsvize Konstantin Kuhle will nach dem Messerangriff von
Solingen mehr Druck auf ausreisepflichtige Ausländer ausüben. "Wir
sollten in der Koalition auch dringend über Sozialleistungen für
Ausländer reden", sagte Kuhle dem "Stern". "Wenn jemand nicht
hierbleiben darf, darf er auch keine Sozialleistungen bekommen."
Beim
Thema Abschiebungen brachte Kuhle zudem eine Kompetenzverlagerung von
den Ländern zum Bund ins Spiel. Bund und Länder müssten sich "besser und
enger abstimmen". Man müsse auch "über mehr Kompetenzen für den Bund
nachdenken. Zum Beispiel, dass die Bundespolizei in Zukunft selbst
Abschiebungen durchführt."
Die Forderung nach einem generellen
Aufnahmestopp von Syrern und Afghanen, wie ihn der CDU-Vorsitzende
Friedrich Merz vorgeschlagen hat, hält Kuhle für wenig aussichtsreich:
"Man sollte keine Maßnahmen fordern, von denen man weiß, dass man sie
nicht umsetzen kann." Allerdings müsse man "darüber nachdenken, wie wir
wie wir Abschiebungen nach Syrien und Afghanistan ermöglichen können.
Und wir müssen die Einwanderungszahlen senken."
Grundsätzlich
offen zeigte sich der Liberale hingegen für eine Verschärfung des
Waffenrechts. "Sinnvolle Veränderungen beim Waffenrecht sind kein
Tabuthema", so Kuhle. "Wir können über jeden Vorschlag reden." Kuhle
bekräftigte allerdings seine Kritik an dem von Bundesinnenministerin
Nancy Faeser vorgeschlagen Verbot von Messern mit mehr als sechs
Zentimetern Länge. "Die Menschen erwarten jetzt keine Pseudomaßnahmen",
sagte Kuhle.
Quelle: dts Nachrichtenagentur