Linkspartei: Corona-Auswirkungen auf Elterngeld verhindern
Archivmeldung vom 06.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttDie Linkspartei unterstützt den Versuch von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), Corona-bedingte Einbußen beim Elterngeld für junge Mütter und Väter abzuwenden.
"Die Bundesregierung muss grundsätzlich regeln, dass der Bezug von Entgeltersatzleistungen wie Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld die Höhe des Elterngeldes nicht reduziert", sagte die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann, Vorsitzende des Familienausschusses des Bundestages, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ).
Mütter oder Väter, die nach der Geburt weniger oder gar nicht arbeiten, haben derzeit einen durchschnittlichen Elterngeldanspruch von knapp 850 Euro monatlich pro Kind. Berechnungsgrundlage ist der Durchschnittsverdienst aus den zwölf Monaten vor der Geburt. Das Problem: Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosengeld zählen nicht als Einkommen. Das kann den Elterngeldanspruch rasch erheblich verringern.
Familienministerin Giffey ist derzeit in Gesprächen mit Ländern und Bundestagsfraktionen, um die Berechnungsgrundlage für das Elterngeld zu ändern, damit Corona-bedingte Verwerfungen nicht zu weniger Elterngeld führen. Im vergangenen Jahr lag der Kreis der Nutzer bei rund 1,9 Millionen Haushalten, die monatlich zwischen 300 und 1800 Euro pro Neugeborenen erhielten.
"Viele werdende Mütter sind derzeit verunsichert, welche Auswirkungen die Corona-Krise auf die Höhe ihres Elterngeldes haben wird", sagte Zimmermann. Die Monate in Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit dürften bei der Berechnung des Elterngeldes nicht berücksichtigt werden, forderte sie. Stattdessen solle der Berechnungszeitraum auf das davor erzielte Gehalt erweitert werden. "Die Bundesregierung muss dafür sorgen, dass die Corona-Krise Familien nicht noch zusätzlich belastet. Zudem muss der Mindestbetrag des Elterngeldes angehoben werden", forderte die Linken-Politikerin.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)