Baerbock schließt Olympiabewerbung für 2036 nicht aus
Archivmeldung vom 03.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat im Rahmen einer deutschen Olympiabewerbung auch das umstrittene Jahr 2036 nicht ausgeschlossen. Ihr wäre zwar 2040 lieber, aber auch das Datum 100 Jahre nach den Olympischen Spielen von Berlin, die vom NS-Regime zu Propagandazwecken benutzt wurden, könnte man begründen.
Gegenüber der "Bild" und dem Nachrichtensender "Welt" sagte Baerbock am
Freitag in Paris: "Wir favorisieren 2040. Das würde uns auch im Übrigen
noch mal vier Jahre mehr geben." Das "andere" Datum müsse man dann schon
"begründen", so Baerbock. Möglich sei das aber, findet die
Außenministerin: "Könnte man auch begründen."
Noch aber sei es
für Spekulation um Austragungsdatum und Orte aber noch zu früh. Nun
müsse man sich erst einmal darauf konzentrieren, die Bewerbung
überzeugend zu begründen: "Da gilt das gleiche wie beim Spitzensport:
Wenn man sich gerade qualifiziert oder dabei ist zu qualifizieren, dann
braucht es auch eine Menge Arbeit, um am Ende wirklich auf dem Treppchen
zu stehen oder der Sieger zu sein. Ich glaube, es ist total wichtig,
dass wir diesmal zeigen: Wir sind mit vollem Herzen dabei."
Baerbock
weiter: "Wenn man so halbgar rangeht, dann klappt das nicht." Nur so
könne man "eine Bewerbung erfolgreich zu Ende führen, weil wir natürlich
megastarke Konkurrenz bekommen würden". Deutschland müsse zeigen, dass
wir "mit vollem Herzen dabei sind - und zwar als Land insgesamt",
forderte Baerbock. Dafür brauche es auch "eine gute Erzählung". Dazu
gehöre auch, dass Olympia "überall in der Stadt stattfindet, auch in
Stadtteilen, die danach wirklich aufgewertet werden".
Außerdem
müssten die Spiele nachhaltig sein. Es sei wichtig, dass man "auf
Umweltschutz achtet, dass die Tickets bezahlbar sind", so Baerbock. Man
müsse auch deutlich machen, dass auch der Breitensport profitiere, nicht
nur der Spitzensport. "Olympia stärkt die gesamte Gesellschaft", so
Baerbock.
Dazu gehörten auch die Paralympics, betonte Baerbock:
"Die Olympischen Spiele und die Paralympischen Spiele, die Paralympics
stark miteinander zu vereinen und deutlich zu machen, dass ist ein
gemeinsames Olympia, unabhängig davon, ob man eine Behinderung hat oder
nicht, das könnte auch eine starke Erzählung sein. Und gerade auch bei
den Paralympics sind wir sehr, sehr stark. Nicht nur mit den
Stützpunkten, mit der Förderung, sondern natürlich auch mit Blick auf
Unterstützung von Prothesen und anderem."
Vor allem brauche es
aber die Zustimmung von "ganz Deutschland", so Baerbock: "Ein ganzes
Land muss dahinterstehen." Baerbock ist zuversichtlich, dass man die
Deutschen von Olympia überzeugen kann: Bei der EM habe man gesehen, "was
das auch zur Stärkung unseres eigenen Landes immer wieder mit sich
bringt und wie unser Bundestrainer so schön sagte: Mensch, wir können
auch einfach froh sein, in unserem Land zu leben und ein bisschen stolz
auf uns alle zu sein und nicht nur auf unsere Nationalmannschaft oder
unsere Goldmedaillengewinner."
Quelle: dts Nachrichtenagentur