FDP will Kürzungen beim Bürgergeld prüfen
Archivmeldung vom 04.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie FDP will Kürzungen beim Bürgergeld prüfen und fordert erneut schärfere Sanktionen. Nachdem Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) am Mittwoch eine Nullrunde beim Bürgergeld angekündigt hatte, wollen die Liberalen nun sogar eine Absenkung der Transferleistungen prüfen.
Der Sprecher für Bürgergeld und Pflege der FDP-Fraktion, Jens Teutrine,
erklärte gegenüber dem "Tagesspiegel": "Eine Nullrunde beim Bürgergeld
ist richtig und längst überfällig. Wir Freie Demokraten haben dies
wiederholt eingefordert."
Teutrine argumentierte: "Ständig
steigende Sozialleistungen schwächen den Lohnabstand, die Erwerbsanreize
und untergraben das Prinzip der Leistungsgerechtigkeit. Wer arbeitet,
muss stets deutlich mehr zur Verfügung haben als diejenigen, die nicht
arbeiten." Arbeit müsse sich immer spürbar lohnen.
Teutrine
fordert zudem: "Wir sollten kritisch prüfen, ob nicht auch eine
Reduzierung der Regelsätze möglich sein sollte, insbesondere wenn - wie
bei der letzten Berechnung - die Inflation höher eingeschätzt wurde, als
sie sich tatsächlich entwickelt hat."
Die sogenannte
Bestandsschutzregelung führe in diesem Zusammenhang zu Verzerrungen.
"Wir stellen diese Regelung als FDP infrage", so Teutrine. Es müssten
Entlastungen bei Steuern und Abgaben sowie eine Reform der
Zuverdienstregeln bei Sozialleistungen folgen, damit sich Arbeit spürbar
immer mehr lohne.
"Damit sich Leistung lohnt, braucht es mehr
Netto vom Brutto. Mehr Haben vom Leisten", erklärte Teutrine. "Das
oberste Ziel muss lauten: Arbeiten statt Bürgergeld. Wir nehmen Minister
Heil in die Verantwortung dafür zu sorgen, dass alle, die arbeiten
können, dies auch tun. Hierfür müssen jetzt auch Korrekturen beim
Bürgergeld folgen."
Auch der stellvertretende
Fraktionsvorsitzende der Liberalen, Christoph Meyer, sagte gegenüber dem
"Tagesspiegel": "Die von der FDP geforderte Nullrunde beim Bürgergeld
ist richtig." Das Bürgergeld setze falsche Anreize und belohne
systematisch die Abhängigkeit vom Staat. "Schärfere Sanktionen im
Bürgergeld dürfen kein Tabu sein", so Meyer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur