Höcke verpasst Direktmandat - Landtagssitz damit unsicher
Archivmeldung vom 02.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens AfD-Landeschef Björn Höcke hat sein Direktmandat nicht gewonnen und muss damit um einen Sitz im Landtag zittern.
Höcke kam in seinem Wahlkreis Greiz II auf 38,9 Prozent, CDU-Kandidat
Christian Tischner auf 43,0 Prozent der Erststimmen. Die anderen
Kandidaten waren weit abgeschlagen, Heike Taubert (SPD) erreichte 8,8,
Leon Walter (Linke) 7,5 Prozent. Damit muss Höcke darum zittern,
überhaupt einen Sitz im Landtag zu bekommen.
Er ist zwar auf
Platz eins der Landesliste, aber wenn die AfD mindestens so viele
Direktmandate holt, wie ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen,
haben die Vorrang und die Landesliste zieht überhaupt nicht.
Ungeachtet
dessen sah Höcke nach dem Wahlsieg seiner Partei in Thüringen einen
klaren Regierungsauftrag durch die Wähler. "Als stärkste Kraft habe ich
den Anspruch, die Regierung zu bilden. Es ist gute parlamentarische
Tradition, dass die stärkste Kraft zu Gesprächen einlädt", sagte Höcke
dem Fernsehsender Phoenix am Sonntag.
Die Wähler in Thüringen
hätten deutlich gemacht, dass es künftig kein Weiter so geben könne.
"Von Thüringen ist ein großes Signal gesendet worden. Die Menschen
wollen Veränderung", war Höcke überzeugt, der im Übrigen verbindliche
Töne anschlug: "Wir sind gut beraten, das Kriegsbeil zu begraben und zu
erkennen, dass es gegen die stärkste Kraft in Thüringen keine stabile
Mehrheit gibt."
Unmittelbar wandte sich der AfD-Spitzenkandidat
an die CDU im Land. "Unsere Hand ist ausgestreckt. Wir sind auch bereit,
Kompromisse einzugehen. Und ich kann nur hoffen, dass der eine oder ins
Nachdenken gerät und erkennt, dass die Brandmauer-Strategie gescheitert
ist", meinte Höcke, der die Union ermunterte, Gespräche mit der AfD zu
führen. Sollten die übrigen Parteien jedoch eine Regierung gegen die AfD
bilden wollen, würde seine Partei davon nur profitieren.
"Wir
werden noch stärker am Widerstand." Entscheidend sei, dass eine neue
Regierung die Themen anpacke, die den Menschen unter den Nägeln brennen
würden. "Die Migration ist die Mutter aller Krisen. Da brauchen wir eine
180-Grad-Wende", gab sich Höcke überzeugt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur