GdP legt 14-Punkte-Programm für stärkere Polizei in Europa vor
Archivmeldung vom 14.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach den Olympischen Spielen in Frankreich und der Fußball-EM in Deutschland hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ein 14-Punkte-Programm für eine stärkere Polizei in Europa vorgelegt. In dem Papier, über das die Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland" berichten, wird die künftige EU-Kommission aufgefordert, Polizei und Innere Sicherheit zur Chefsache zu machen.
"Wir brauchen einen klaren Rahmen für die gemeinsame
grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit und eine Verbesserung
des Informations- und Datenaustausches zwischen nationalen
Polizeibehörden", sagte der GdP-Vorsitzende Jochen Kopelke dem RND.
Top-Priorität hat dem Papier zufolge der Ausbau der Befugnisse für die
europäische Polizeibehörde Europol und die Zusammenarbeit mit nationalen
Behörden. "Dies könnte die Möglichkeit einschließen, unter Umständen
eigenständige Ermittlungen durchzuführen", heißt es.
Die
Gewerkschaft fordert ferner eine systematische Erfassung von Gewalt
gegen Polizeibeamte. "Die dramatische Entwicklung von Übergriffen auf
Polizeibeschäftigte sollte europaweit erfasst werden und gezielt
Gegenmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden", sagte Kopelke. "Während
der Großveranstaltungen waren sehr viele Polizeikräfte im Einsatz, in
Deutschland gab es Urlaubssperren, zudem waren die Sicherheitskonzepte
detailliert durchgeplant." In Deutschland sei die EM daher friedlich
gewesen. "Polizeikräfte sind jedoch wesentlich stärker in ihrem
alltäglichen Dienst gefährdet", kritisierte der GdP-Vorsitzende.
Die
GdP plädiert außerdem für einheitliche Sanktionen für Verkehrsverstöße
in der gesamten EU: "Mit einem gemeinsamen Bußgeldkatalog können wir
Verkehrsregeln konsistent durchsetzen und die Verkehrssicherheit über
Landesgrenzen hinweg erhöhen", sagte Kopelke.
Am Mittwoch kommt
GdP in Paris mit der französischen Polizeigewerkschaft Syndicat des
Cadres de la Sécurité Intérieure (SCSI) zusammen, um Lehren aus den
beiden sportlichen Großevents zu ziehen. Schwerpunkte sind unter anderem
Terrorbedrohungen und Antisemitismus, der Schutz kritischer
Infrastrukturen vor Anschlägen und internationale Polizeikooperationen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur