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Dirschauer (SSW): Restriktionen abschaffen, Betroffenen besser helfen

Archivmeldung vom 03.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: SSW
Bild: SSW

Zur heutigen Anhörung im Sozialausschuss zu Corona erklärt der sozial- und gesundheitspolitische Sprecher der SSW-Fraktion im Landtag, Christian Dirschauer: "Die Anhörung hat noch einmal deutlich aufgezeigt, wie sehr vor allem Kinder und Jugendliche unter der Pandemie gelitten haben und immer noch leiden. Und dass der Transformationsprozess von der Pandemie zur Endemie jetzt zügig vollzogen werden muss."

Dirschauer weiter: "Die Menschen sehnen sich nicht nur nach Normalität, sie brauchen sie auch. Gerade Kinder und Jugendliche sind durch jahrelangen Alarmzustand einem Stressniveau ausgesetzt gewesen, das sie ohne entsprechende Resilienz, elterliche und fachliche Unterstützung gar nicht bewältigen können. Entsprechend berichten Arztpraxen und Kliniken von einer erheblichen Zunahme stressrelatierter Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen – vom Reizmagen und Essstörungen über Depression und Sozialphobien bis hin zu Suizidversuchen, deren Zahl sich faktisch verdreifacht hat. Hinzu kommen Bildungsverluste und ein Vertrauensverlust in die Demokratie, deren Konsequenzen sich ebenfalls lebenslang auswirken können. 

Es wäre naiv zu glauben, dass wir all diese Schäden vollständig rückgängig machen können. Aber wir können und müssen die politischen Weichen dafür stellen, dass den Kindern und Jugendlichen zügig geholfen wird. Angefangen bei der Ursachenbekämpfung: Dem Alarmismus.

Der Weg von der Pandemie zur Endemie führt in erster Linie über die Änderung des Blickwinkels. Wir müssen aufhören Corona präventiv aus dem worst case heraus zu betrachten, als Masken und Impfstoff knapp waren und Intensivstationen überfüllt. Das ist nicht mehr der Fall; die meisten Menschen sind geimpft und die Verläufe ganz überwiegend mild. Corona ist heute für die meisten nicht viel mehr als ein grippaler Infekt. Dennoch werden die Menschen durch Testregimes, Masken- und Isolationspflichten weiterhin im psychischen Alarmzustand gehalten. Von Virusvarianten, die sensationslüstern als „Höllenhund“ durch die Medien geistern, ganz zu schweigen.

Der Blick in skandinavische Länder zeigt: Es geht auch ohne Hysterie und übertriebene Restriktionen.

Zweitens müssen wir deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung stellen, damit ausreichend Behandlungsangebote für Kinder und Jugendliche entstehen. Wartezeiten von 6-12 Monaten für eine Psychotherapie müssen der Vergangenheit angehören. 

Zudem gilt es, wie Prof. Dr. Jauch-Chara richtig angemerkt hat, ein interdisziplinäres Versorgungssystem für Long Covid- und Post Covid-Erkrankte aufzubauen, um eine ganzheitliche Behandlung und Beratung anbieten zu können.

Zudem sollten die Kliniken ebenso selbstbestimmt über ihren Umgang mit Corona-Infektionen beim Personal entscheiden können, wie bei anderen Atemwegserkrankungen auch. Hierfür gibt es bewährte Hygieneregelungen, die zumindest aktuell keiner politischen Eingriffe bedürfen."

Quelle: SSW

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