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Bildungsministerin Wanka will an Schreibschrift festhalten

Archivmeldung vom 08.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Johanna Wanka (2012)
Johanna Wanka (2012)

Foto: Axel Hindemith
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) hat sich klar für die Beibehaltung der Schreibschrift auf den Lehrplänen deutscher Schulen ausgesprochen. "Bei uns gibt es Tendenzen, sie abzuschaffen, weil es auf den ersten Blick leichter wirkt, gleich Druckbuchstaben zu benutzen. Das wäre ein Fehler. Wir müssen die Schreibschrift retten!", sagte Wanka der Zeitung "Bild am Sonntag".

Zur Begründung sagte die Ministerin: "Es gibt Studien, die belegen: Wer Schreibschrift schreibt, schreibt bewusster. Schreibschrift fördert außerdem die Feinmotorik und das logische Denken." Und weiter: "Schreibschrift ist mehr als schönes Schreiben. Dabei werden Synapsen im Gehirn trainiert." Zwar räumte Wanka ein, dass sich manche Kulturtechniken überlebten: "Die Schreibschrift gehört aber nicht dazu."

Auch eine deutliche Mehrheit von 83 Prozent der Deutschen will, dass Schüler auch weiterhin die Schreibschrift erlernen. Nur 13 Prozent sind der Meinung, Druckbuchstaben reichten aus. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die Zeitung "Bild am Sonntag". Bei den Jüngeren (14-29 Jahre) plädieren nur 59 Prozent für die Schreibschrift, 34 Prozent sind dagegen. Emnid befragte dazu am vergangenen Dienstag 501 Personen.

Wanka will an den Schulen das Fach "Alltagswissen" einführen

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU) will an den Schulen ein Unterrichtsfach einführen, dass die Schüler besser auf die Herausforderungen des Alltags vorbereitet. "Das Fach `Alltagswissen` fände ich gut. Dort könnten die Schüler Dinge lernen, die für ihr praktisches Leben wichtig sind. Ich denke da an die Fallen in Handyverträgen, handwerkliche Fähigkeiten, aber auch an Grundkenntnisse in richtiger Ernährung und Kochen. Viele Jugendliche schauen mit Begeisterung Kochsendungen, können aber ohne Mikrowelle keine Lebensmittel mehr zubereiten", sagte Wanka der Zeitung "Bild am Sonntag".

Gleichzeitig warnte die Ministerin davor, den Wert von Lehrinhalten ausschließlich nach dem unmittelbaren Nutzen zu bemessen: "Man kann nicht immer sofort sehen, wofür etwas nützt. Natürlich kann man sagen: Wozu brauche ich eine Gedichtinterpretation? Aber hier geht es darum, sich in etwas hineinzuversetzen, Emotionen zu verstehen, zu erkennen, was Schönheit ausmacht. Im Idealfall lernt man, Kultur zu genießen. Das ist wichtig für das Lebensglück."

Die Einführung des Fachs "Benehmen", für die sich in einer Umfrage 75 Prozent der Deutschen, ausgesprochen haben, hält Wanka nicht für nötig: "Bestimmte Verhaltensweisen - Pünktlichkeit, Höflichkeit - sind nicht nur in der Schule, sondern auch in Beruf und Gesellschaft wichtig. Ich halte es für richtig, dass sie in der Schule nicht nur vermittelt, sondern auch bewertet werden. Aber wir brauchen kein eigenes Schulfach dafür. Da würden mir andere Themen einfallen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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