SPD kritisiert Bürgergeld-Vorschläge von CSU und FDP
Archivmeldung vom 01.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SPD-Bundestagsfraktion hat Forderungen aus CSU und FDP zur Absenkung von staatlichen Leistungen für Asylbewerber und Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft aufs Schärfste kritisiert. "Die Forderungen der Herren Dobrindt und Kober sind nichts weiter als die üblichen Sommerpausen-Füller und Beiträge zur Volksverdummung", sagte der arbeitsmarktpolitische Sprecher der Fraktion, Martin Rosemann, der "Rheinischen Post".
"Genauso gut könnte ich fordern, die Diäten der Abgeordneten künftig
danach zu differenzieren, ob sie konstruktive Vorschläge zur Sache
machen oder die Öffentlichkeit mit dummem Geschwätz in die Irre führen",
sagte Rosemann. Es gebe mit dem Asylbewerberleistungsgesetz bereits ein
Leistungssystem unterhalb des Bürgergelds.
"Menschen dort zu
belassen, nachdem ihr Asylantrag bereits anerkannt wurde und sie damit
ein Bleiberecht in Deutschland haben, ist ebenso verfassungswidrig wie
unsinnig: Man kann nicht immer lauter danach rufen, dass Geflüchtete
doch gefälligst arbeiten sollen und ihnen andererseits den Weg in die
Arbeitsvermittlung durch die Jobcenter versperren", sagte er.
"Nach
dem Ausspielen von Geringverdienern gegen Bürgergeldbeziehende sollen
nun offenbar deutsche Bürgergeldberechtigte gegen ausländische
ausgespielt werden. Das ist nur noch widerlich. Wie mit solchen Thesen
enttäuschte Wähler aus der arbeitenden Mitte wieder für demokratische
Parteien begeistert werden sollen, ist mir völlig schleierhaft", sagte
der SPD-Politiker.
"Herr Dobrindt will offenbar davon ablenken,
dass die Union das Gegenteil von Politik für die arbeitende Mitte macht.
Herr Kober davon, dass die FDP Politik für die arbeitenden Familien in
der Koalition immer wieder sabotiert", sagte Rosemann.
CSU-Landesgruppenchef
Alexander Dobrindt hatte eine Reform der Sozialleistungen für
Asylbewerber gefordert. "Es muss ein neues soziales Leistungssystem für
Asylbewerber geben, das unterhalb des Bürgergeldes anzusiedeln ist",
hatte Dobrindt erklärt. Der FDP-Arbeitsmarktpolitiker Pascal Kober hatte
vorgeschlagen, innerhalb des Systems des Bürgergelds zwischen
Empfängergruppen stärker zu differenzieren. Zugewanderte, die arbeiten
könnten, sollten anders behandelt werden als etwa Aufstocker, die nicht
genügend zum Lebensunterhalt verdienen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur