Regierung Merkel macht den eigenen Aufschwung kaputt
Archivmeldung vom 06.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHimmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. So kennt man die Stimmungslage der Deutschen. Gestern war in der Wirtschaft noch alles schlecht, und heute schreibt die Bild-Zeitung schon ein „neues Wirtschaftswunder“ herbei. Das ist natürlich übertrieben. In der aktuellen Wirtschaftswoche (Wiwo) erläutert Malte Fischer, was die Deutschen von diesem Jahr ökonomisch zu erwarten haben.
Aber zunächst noch mal Rückschau. 2006 zogen nicht nur die deutschen Exporte
kräftig an; auch bei den Preisen konnten die Deutschen dank der massiven
Kostensenkungen in den vergangenen Jahren international mehr als nur mithalten.
Das in letzter Zeit schon mit einer Mischung aus Häme und Verwunderung
betrachtete wirtschaftliche Sorgenkind des Kontinents konnte im abgelaufenen
Jahr als einziges Industrieland seinen Anteil am Welthandel ausbauen, führt
Fischer aus.
Der Titel „Exportweltmeister“ ist mehr als eine Floskel. Und
das Land hat sowieso schon längst mehr zu bieten. Denn mittlerweile hätten „die
Investitionen die Rolle des Konjunkturmotors von den Exporten übernommen“,
betont Joachim Scheide, Konjunkturchef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft
(IfW) www.ifw-kiel.de. Die
Kostensenkungen und Restrukturierungen hätten sich eben doch ausgezahlt. So
schön es ist, dass die Unternehmen wieder in den Standort Deutschland
investieren: Die ersten grauen Wölkchen erscheinen am Himmel. In den ersten
Monaten dieses Jahres droht ein kleiner Schwächeanfall. Die saftige und von der
Politik mutwillig verursachte Erhöhung der Mehrwertsteuer wird den Kunden die
Lust am Kaufen erst mal vermiesen. „Wegen des schwachen Konsums wird das reale
Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2007 schrumpfen“, argwöhnt ein Experte
der Commerzbank www.commerzbank.de.
„Die Regierung Merkel macht ihren eigenen Aufschwung kaputt“, kritisiert Michael Müller, Geschäftsführer der a&o-Gruppe www.ao-services.de und Wirtschaftssenator im Bundesverband mittelständische Wirtschaft www.bvmwonline.de. Per saldo entziehe die Regierung den Bürgern 2007 rund 15 Milliarden Euro Kaufkraft, das entspricht einem Prozent des verfügbaren Einkommens, rechnet Fischer vor. Außerdem sind die ersten Erfolge am Arbeitsmarkt vor allem auf das Anwachsen prekärer Beschäftigungsverhältnisse zurückzuführen. So beruht die Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Stellen in Deutschland zu 70 Prozent auf Zeitarbeitsverhältnissen und befristeten Jobs. Die Stabilität des Aufschwungs ist demnach gefährdet. „Wenn dann auch noch die US-Konjunktur eine harte Landung hinlegt“, so Müller, „dann war es das vorerst mit dem neuen deutschen Wirtschaftswunder“.
Quelle: Pressemitteilung Medienbüro.sohn