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CSU-Politikerin Hasselfeldt: Laufzeitverlängerung für AKW gilt weiterhin

Archivmeldung vom 22.03.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kernkraftwerk Brunsbüttel Bild: ExtremNews
Kernkraftwerk Brunsbüttel Bild: ExtremNews

Die neue Vorsitzende CSU-Landesgruppe, Gerda Hasselfeldt, hat betont, dass die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke weiterhin gilt. "Unser Energiekonzept gilt", sagte die CSU-Politikerin im Interview mit der Tageszeitung "Die Welt".

Sie verteidigte allerdings das dreimonatige Moratorium. "Wir sollten diese drei Monate abwarten und dann erst auf Grund der Ergebnisse der Prüfung und nicht aus politischen Gründen entscheiden, wie es weiter geht." Die fachliche Prüfung diktiere die Entscheidung über die sieben derzeit abgeschalteten Meiler. "Es ist offen, ob sie wieder ans Netz gehen", sagte Hasselfeldt. Die CSU-Politikerin sprach sich dafür aus, parallel dazu die Genehmigungsprozesse beim Ausbau neuer Stromtrassen zu beschleunigen. Dabei müsse das Recht der Bürger auf Beteiligung und Einspruch mit der Notwendigkeit des Ausbaus abgewogen werden: "Hinter dem notwendigen Ausbau der Stromtrassen müssen gegebenenfalls auch persönliche Interessenlagen zurückstehen", so die CSU-Politikerin.

Unionspolitiker warnt vor übereiltem Ausstieg aus der Atomkraft

Der Unionspolitiker und Präsident des CDU-Wirtschaftsrates, Kurt Lauk, warnt vor einem übereilten Ausstieg aus der Atomkraft. "Technisch ließe sich der Atomausstieg schnell bewerkstelligen", sagte Lauk der "Frankfurter Rundschau". Aber, so machte er unmissverständlich klar: "Ohne die Kernkraft können Deutschland und Europa ihre Klimaziele nicht erreichen." Lauk ging damit auf Distanz zu Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der kürzlich den Bedarf für den Betrieb deutscher AKW auf "zehn bis 15 Jahre" veranschlagt hatte. Wenn Röttgen Co2-Minderungsambitionen "aufgeben" wolle, könne man wohl bis 2026 alle deutschen Meiler abschalten, sagte Lauk. Damit, so gab er jedoch zu bedenken, "würden wir unsere Nachbarn geradezu auffordern, neue AKW zu bauen, damit wir unser Klimaziel erreichen können". Lauk mahnte dazu, beim Thema Atomthema "das Augenmaß" nicht zu verlieren: "Die Japaner reagieren auf die Katastrophe in ihrem Land weitaus weniger hysterisch als wir Deutsche. Statt Empathie mit den Japanern zu zeigen, sorgen wir uns um unsere eigene Sicherheit."

Ex-Umweltminister Töpfer für dauerhafte Abschaltung alter AKW

Der CDU-Politiker und frühere Bundesumweltminister Klaus Töpfer hat sich dafür ausgesprochen, die sieben älteren deutschen Atomkraftwerke dauerhaft stillzulegen. "Es ist mehr als sinnvoll, in diese Richtung zu gehen, zumal der Schritt möglich ist, ohne unsere Stromversorgung zu gefährden", sagte Töpfer in einem Interview mit der "Frankfurter Rundschau". Deutschland könne schneller aus der Kernkraft aussteigen. Davon sei er überzeugt, "und zwar nicht erst seit der Katastrophe in Fukushima", meinte Töpfer. Die "Brücke ins Zeitalter der erneuerbaren Energien" könne kürzer angelegt werden als bisher geplant. Die damit verbundenen Herausforderungen seien erheblich, aber zu bewältigen. Töpfer lobte die Bundesregierung, die mit ihrem AKW-Moratorium eine "mutige Entscheidung" getroffen habe - anders als andere Länder, die die Atomkraft nach Fukushima nicht neu bewerten wollten. "Wir haben bereits parteiübergreifend einen Konsens, dass die Kernenergie keine Zukunftstechnologie ist. Ob man sagt, wir brauchen sie noch zehn Jahre oder etwas länger, ist eine wichtige Frage. Aber wir sollten darüber nicht vergessen, dass dieser Konsens da ist", meinte er. Deutschland müsse zeigen, dass auch ein wichtiges Industrie- und Exportland seine Position behaupten und sogar verbessern könne, wenn es auf Kernenergie verzichtet. "Nur dann werden andere Staaten mitziehen, die jetzt noch glauben, sie könnten auf Atomstrom nicht verzichten", sagte Töpfer.

 

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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