Ministerpräsident Rhein: Union muss Eigenheim-Traum ermöglichen
Archivmeldung vom 09.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićVor den abschließenden Beratungen haben führende Politiker von CDU und CSU Topthemen des Wahlprogramms der Union formuliert. "Der Traum vom eigenen Haus oder von der eigenen Wohnung darf für die Mitte der Gesellschaft kein Wunschtraum bleiben", sagte Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) der "Welt". Er müsse für die Bürger "erreichbar sein".
Eine neue Bundesregierung müsse dafür sorgen, dass trotz gestiegener
Baukosten und hoher Zinsen wieder Wohneigentum geschaffen werden und
mehr gebaut werden könne. "Eine Reform der Grunderwerbsteuer, die den
Ländern Freibeträge ermöglicht und damit die Baunebenkosten senkt, ist
eine echte Entlastung für junge Familien und gehört für mich ins
Wahlprogramm meiner Partei", sagte Rhein. Familien müsse ermöglicht
werden, steuerfrei das erste Eigenheim zu erwerben. "Die
Grunderwerbsteuer geht damit aufs Haus und nicht in den Staatshaushalt."
Der
Vorsitzende des Arbeitnehmerflügels CDA, Dennis Radtke (CDU), dringt
auf eine Entlastung der Mieter: "Wir müssen auch bezahlbaren Wohnraum
schaffen. Wohnen darf nicht zum Luxus werden. Steigende Mieten und
Baupreise fressen momentan jede Lohnerhöhung auf." Unter anderem
forcierter Wohnungsbau soll die Anspannung am Mietenmarkt lindern.
"Durch
das Agieren der Ampel sind in den letzten Jahren viele Menschen aus der
Mitte an die politischen Ränder gerückt", sagte Sachsen-Anhalts
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) der "Welt". "Politik für
Deutschland muss daher darin bestehen, endlich Handlungsfähigkeit in den
Bereichen zu beweisen, die für unser Land essenziell sind. Sprich
verlässlich in die Zukunft investieren, in den Bereich Halbleiter ebenso
wie in den Strukturwandel in den Kohleregionen und natürlich in eine
leistungsfähige Infrastruktur und in die Digitalisierung."
Der
Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Alexander Dobrindt, sprach von
einem "Comeback-Plan" für die Wirtschaft. Dazu sollen "wettbewerbsfähige
Unternehmenssteuern, bezahlbare Energiepreise und ein verlässliches
Investitionsklima" gehören. So soll die Steuerbelastung für Unternehmen
von derzeit über 30 Prozent gesenkt und "bei maximal 25 Prozent
gedeckelt" werden.
Dobrindt stellt aber angesichts der Debatte
darüber in der Union auch klar, wie die von Ministerpräsident Haseloff
genannten Investitionen nicht finanziert werden sollen: über neue
Schulden. "Die Schuldenbremse ist der Garant gegen ungezügelte
Neuverschuldung, für solide Haushalte und Gerechtigkeit gegenüber der
jungen Generation. Die Schuldenbremse steht nicht zur Disposition", so
der CSU-Landesgruppenchef.
Der unionsnahe Ring
Christlich-Demokratischer Studenten setzt sich derweil dafür ein, die
Einführung von Studiengebühren ins CDU-Wahlprogramm aufzunehmen. "Wir
lehnen Studiengebühren während des Studiums in Deutschland ab, sprechen
uns jedoch für das sozialverträgliche Modell der nachgelagerten
Studiengebühren aus", sagte Lukas Honemann, Bundesvorsitzender des RCDS
und Mitglied im CDU-Bundesvorstand.
"Mit einem nachgelagerten
einkommensabhänigen Modell könnte man das Finanzierungsproblem der
Universitäten teilweise lösen, ohne Studenten während des Studiums zu
belasten oder sie davon abzuschrecken."
Quelle: dts Nachrichtenagentur