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ZDF-Politbarometer Extra Februar Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz

Archivmeldung vom 05.02.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen Fotograf: Forschungsgruppe Wahlen
Bild: ZDF und Forschungsgruppe Wahlen Fotograf: Forschungsgruppe Wahlen

Gut fünf Wochen vor den Landtagswahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verfügen die Amtsinhaber jeweils über einen großen Vorsprung vor ihren Herausforderern. In Baden-Württemberg könnten die Grünen wieder stärkste Kraft werden, in Rheinland-Pfalz liegt die CDU knapp vor der SPD.

Baden-Württemberg

Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, dann ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die Grünen könnten zurzeit mit 34 Prozent rechnen, die CDU mit 28 Prozent , die AfD mit 11 Prozent, die SPD mit 10 Prozent, die FDP mit 9 Prozent und die Linke mit 3 Prozent . Die anderen Parteien erhielten zusammen 5 Prozent. Neben der Fortsetzung der grün-schwarzen Regierung gäbe es damit auch eine Mehrheit für ein Bündnis aus Grünen, SPD und FDP sowie ganz knapp auch für CDU, SPD und FDP.

Diese Projektionswerte geben lediglich das Stimmungsbild für die Parteien zum jetzigen Zeitpunkt wieder und stellen keine Prognose für den Wahlausgang dar. Neben den zu berücksichtigenden statistischen Fehlerbereichen von Umfragen kann es bis zum Wahlsonntag durch unterschiedliche Mobilisierungserfolge der verschiedenen Parteien und auch coronabedingte Unwägbarkeiten noch zu Veränderungen kommen. Zudem wissen zurzeit 58 Prozent der Befragten noch nicht sicher, wen oder ob sie wählen wollen.

Bei der letzten Landtagswahl 2016 waren die Grünen auf 30,3 Prozent gekommen, die CDU auf 27,0 Prozent, die AfD auf 15,1 Prozent , die SPD auf 12,7 Prozent , die FDP auf 8,3 Prozent , die Linke auf 2,9 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 3,7 Prozent .

Gewünschte/r Ministerpräsident/in: Bei der Frage, wen man lieber als Ministerpräsidenten oder Ministerpräsidentin hätte, liegt Grünen-Amtsinhaber Winfried Kretschmann mit 70 Prozent weit vor der CDU-Spitzenkandidatin Susanne Eisenmann, für die sich lediglich 13 Prozent aussprechen (Rest zu 100 Prozent : jeweils "kenne nicht", "weiß nicht" oder "weder noch"). Während Kretschmann in dieser Frage die eigenen Anhänger nahezu geschlossen hinter sich hat (96 Prozent), bevorzugen nur 22 Prozent der CDU-Anhänger Eisenmann als Ministerpräsidentin, aber fast zwei Drittel (65 Prozent) Kretschmann.

Koalitionsbewertungen: Eine Wiederauflage der grün-schwarzen Koalition erhält bei der Bewertung verschiedener Regierungsmodelle die meiste Zustimmung: 44 Prozent der Befragten fänden das gut, 32 Prozent schlecht, und 21 Prozent wäre es egal. Würde die CDU ein solches Bündnis anführen, fällt der Zuspruch etwas geringer aus (gut: 39 Prozent, schlecht: 37 Prozent, egal: 21 Prozent). Mehrheitliche Ablehnung erfährt sowohl eine Dreier-Koalition aus Grünen, SPD und FDP (schlecht: 51 Prozent , gut: 26 Prozent , egal: 19 Prozent ) als auch aus CDU, SPD und FDP (schlecht: 48 Prozent , gut: 30 Prozent , egal: 19 Prozent ).

Rheinland-Pfalz

Hier ergäben sich die folgenden Projektionswerte: Die SPD käme zurzeit auf 31 Prozent, die CDU auf 33 Prozent, die AfD auf 7 Prozent, die FDP auf 5 Prozent, die Grünen auf 13 Prozent, die Linke auf 4 Prozent und die anderen Parteien zusammen auf 7 Prozent. Damit hätte die jetzige Regierung aus SPD, FDP und Grünen weiterhin eine Mehrheit, knapp reichen würde es ebenfalls für ein Bündnis aus CDU und Grünen und eine komfortable Mehrheit hätte natürlich eine große Koalition. Auch hier stellen die Projektionswerte keine Prognose für den Wahlausgang dar, aufgrund der statistischen Fehlerbereiche ist auch ein Scheitern der FDP an der Fünf-Prozent-Hürde nicht auszuschließen. In Rheinland-Pfalz wissen zurzeit 57 Prozent noch nicht sicher, wen und ob sie wählen wollen.

Bei der letzten Landtagswahl 2016 hatte die SPD 36,2 Prozent erreicht, die CDU 31,8 Prozent, die AfD 12,6 Prozent, die FDP 6,2 Prozent, die Grünen 5,3 Prozent, die Linke 2,8 Prozent und die anderen Parteien zusammen 5,0 Prozent.

Gewünschte/r Ministerpräsident/in: Mit 59 Prozent wünscht sich eine Mehrheit der Rheinland-Pfälzer erneut Malu Dreyer (SPD) als Ministerpräsidentin, darunter 95 Prozent der SPD-Anhänger. Sie liegt damit klar vor Christian Baldauf von der CDU, für den sich insgesamt 23 Prozent entscheiden und 50 Prozent der CDU-Anhänger.

Koalitionsbewertungen: Wenn es nach der Wahl wieder zu einer Ampel aus SPD, Grünen und FDP käme, fänden das nur 30 Prozent gut, aber 45 Prozent schlecht (egal: 21 Prozent). Die relativ meiste Zustimmung erhielte mit 40 Prozent eine Koalition aus SPD und Grünen (schlecht: 35 Prozent, egal: 20 Prozent), gefolgt von Schwarz-Grün (gut: 37 Prozent, schlecht: 37 Prozent, egal: 21 Prozent). Ein Bündnis aus CDU, Grünen und FDP wäre am wenigsten attraktiv (gut: 26 Prozent, schlecht: 46 Prozent, egal: 24 Prozent).

Datenbasis: Die Umfragen zu diesem Politbarometer Extra wurden wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 1. bis 4. Februar 2021 unter 1.032 beziehungsweise 1.022 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten in den beiden Bundesländern telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ für die dortige wahlberechtigte Bevölkerung. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent gut +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent gut +/- zwei Prozentpunkte. Das nächste Politbarometer Extra zu diesen beiden Wahlen sendet das ZDF am Freitag, 5. März 2021, davor gibt es am 26. Februar 2021 ein bundesweites Politbarometer. Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de.

Quelle: ZDF (ots)

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