Wagenknecht kritisiert Verbrenner-Aus
Archivmeldung vom 23.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSahra Wagenknecht kritisiert mit Blick auf den Autogipfel der Bundesregierung das geplante Verbrenner-Aus. "Mit dem E-Auto-Zwang fährt Deutschlands Wirtschaft an die Wand", sagte die BSW-Vorsitzende der "Welt". "Der Niedergang der deutschen Automobilindustrie ist vor allem ein Ergebnis des E-Auto-Wahns von Brüsseler Bürokraten und einer ideologisch verbohrten Ampel."
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) lädt die
Automobilindustrie am Montag zu einem Gipfeltreffen. Hintergrund ist die
Krise beim Absatz von E-Autos. Volkswagen fordert dabei eine
E-Auto-Prämie.
Wagenknecht hält das für den falschen Weg.
Kaufprämien könnten die Reichweite von E-Autos nicht verlängern und
keine Ladeinfrastruktur im Land schaffen, sagte sie der "Welt". Vielmehr
sollten Gelder in die Entwicklung "verbrauchsärmerer Verbrennermodelle"
gesteckt werden, so Wagenknecht. "Was die Mehrheit der Menschen in
Deutschland wünscht, ist einigermaßen klar: einen echten 'Volkswagen',
der komfortabel, bezahlbar und sparsam im Spritverbrauch ist." Dies sei
ein besserer Beitrag zum Klimaschutz als eine "zwanghafte Förderung von
E-Autos, deren Klimabilanz beim heutigen Strommix einem
Mittelklasse-Verbrenner gar nicht überlegen" sei.
"Wir brauchen
eine Rücknahme des unsinnigen Verbrenner-Verbots, das zum Totengräber
der deutschen Schlüsselindustrie werden kann, und eine Korrektur
unrealistischer EU-Vorgaben, die Chinas Industrie stärken und
hierzulande Hunderttausende Arbeitsplätze zu vernichten drohen", sagte
Wagenknecht. "Notwendig ist echte Technologieoffenheit, die nicht
Steuermilliarden verschwendet, sondern Arbeitsplätze und Wohlstand
sichert."
FDP-Fraktionschef Christian Dürr sprach sich
unterdessen klar gegen Abwrack- oder Elektroauto-Prämien aus. "Es
braucht ein grundlegendes Umdenken in der europäischen
Wirtschaftspolitik - weg von Überregulierung, hin zu mehr Freiraum für
Unternehmen", sagte Dürr der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). "Die
EU-Kommission unter Führung von Ursula von der Leyen legt den
Automobilherstellern unzählige Steine in den Weg und macht damit eine
Politik gegen die Branche. Das muss endlich ein Ende haben", so der
FDP-Politiker.
"Wir brauchen keine neuen Abwrack- oder
Elektroauto-Prämien, sondern wir helfen der Automobilindustrie am
besten, indem wir Regulierung abbauen. Als erstes müssen das
Verbrenner-Verbot und die Flottengrenzwerte abgeschafft werden, die zu
absurder Bürokratie führen", sagte Dürr. Dafür müsse sich Deutschland
auf europäischer Ebene einsetzen, so der FDP-Fraktionschef weiter.
CDU-Wirtschaftspolitikerin
Julia Klöckner forderte derweil von der Bundesregierung mehr Einsatz
für den Abbau von Regulierung auf EU-Ebene. "Die Automobilindustrie ist
das Rückgrat unserer Wirtschaft. Es braucht mehr als einen digitalen
Autogipfel, Ankündigungspolitik und kleine Stellschrauben von
Bundesminister Habeck, um die Lage zu verändern", sagte Klöckner der
"Rheinischen Post".
Statt neuer Subventionsdiskussionen brauche
es klare, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, so die
wirtschaftspolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag. "Die
Bundesregierung muss sich dringend auf EU-Ebene für die Aussetzung der
CO2-Flottenregulierung einsetzen und das Verbrenner-Verbot kippen. Hier
braucht es eine starke deutsche Stimme in Brüssel und keinen
Ampel-Chaos-Chor. Wir brauchen Wachstumsimpulse statt Überregulierung",
so Klöckner.
Quelle: dts Nachrichtenagentur