Corona-Medikament: Bund muss wohl etwa 420.000 Packungen vernichten
Archivmeldung vom 24.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićEtwa 420.000 Packungen des einst als Hoffnungsträger in der Corona-Pandemie bezeichneten Medikaments Paxlovid hat die Bundesregierung wohl einlagern lassen, weil das Verfallsdatum abgelaufen ist. Der Bund hatte im Februar 2022 eine Million Packungen zentral eingekauft.
"Unverbrauchte Ware, die das Verfalldatum überschritten hat, wird
derzeit in Quarantäne gelagert", sagte ein Sprecher des
Bundesgesundheitsministeriums den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dass
die Medikamente noch zum Einsatz kommen, ist unwahrscheinlich. "Die
Haltbarkeit von Paxlovid konnte nach der initialen Zulassung insgesamt
zwei Mal von zwölf auf 24 Monate verlängert werden. Eine weitere
Verlängerung ist vom pharmazeutischen Unternehmer derzeit nicht
vorgesehen. Die vom Ministerium zentral beschafften Packungen Paxlovid
waren längstens bis Ende Februar 2024 haltbar", so der Sprecher weiter.
Zum
Wert der Lagerbestände machte das Ministerium keine Angaben. Nach
Recherchen von WDR, NDR und "Süddeutsche Zeitung" soll der Bund pro
Packung etwa 650 Euro bezahlt haben. Demnach hätten die 420.000
Packungen etwa 273 Millionen Euro gekostet.
Paxlovid ist ein
sogenanntes Virostatikum, hergestellt vom US-Pharmaunternehmen Pfizer.
Das Medikament soll vor allem bei Risikopatienten über 65 Jahren schwere
Krankheitsverläufe verhindern. "Seit Mitte Januar 2024 wird das
Arzneimittel Paxlovid von Pfizer im Rahmen der Regelversorgung in
Verkehr gebracht", sagte der Ministeriumssprecher. Kostenträger sind die
Krankenkassen. Nach Angaben der AOK Rheinland/Hamburg kostet die
Packung derzeit 1.149,19 Euro.
Quelle: dts Nachrichtenagentur