Schmid vertraut weiter auf Wahlsieg Bidens
Archivmeldung vom 15.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SPD im Bundestag vertraut weiterhin in die Amtsführung und auf einen Wahlsieg von US-Präsident Joe Biden im November, bereitet sich aber auch auf eine zweite Amtszeit von Donald Trump vor. "US-Präsident Joe Biden hat nach wie vor gute Chancen, die Wahl erneut zu gewinnen", sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Nils Schmid, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Joe Biden hat vier Jahre lang bewiesen, dass er als Präsident in den entscheidenden Momenten das Richtige tut. Deshalb habe ich keine Zweifel an seiner Eignung für eine zweite Amtszeit", so Schmid.
Die
Kanzlerpartei bereite sich dennoch gezielt auf einen Machtwechsel im
Weißen Haus vor: "Um Eindrücke aus erster Hand zu gewinnen und
Stimmungen aufzunehmen, reise ich kommende Woche mit einer
SPD-Delegation auf den Nominierungsparteitag der Republikaner in
Milwaukee", sagte Schmid dem RND weiter. "Das gehört zu einer
umsichtigen Außenpolitik dazu. Für einen möglichen Trump-Wahlsieg wollen
wir besser vorbereitet sein als vor acht Jahren."
Zum
Attentatsversuch auf Trump sagte der Sozialdemokrat: "Dieser Anschlag
ist auf das Schärfste zu verurteilen. Es ist nicht nur ein Angriff auf
Donald Trump, sondern auch ein Angriff auf die amerikanische
Demokratie", erklärte Schmid. "Wahlen müssen durch den demokratischen
Streit der Ideen und nicht durch Gewalt entschieden werden."
Die
Unionsfraktion hält die Bundesregierung angesichts steigender
Wahlchancen von Donald Trump für unzureichend auf einen Machtwechsel in
Washington vorbereitet. "Bei einer zweiten Amtszeit von Donald Trump
würde sein Kabinett und auch die gesamte Verwaltung mit loyalen
Trump-Anhängern besetzt werden", sagte der Vizechef des Auswärtigen
Ausschusses und CSU-Sprecher für Internationales und Sicherheit, Thomas
Erndl, dem RND.
Ausgleichende Kräfte, wie es sie in Trumps erster
Wahlperiode gegeben habe, fielen weg. "Das hätte zweifellos
Auswirkungen auf die transatlantische Zusammenarbeit, die bereits bei
seiner ersten Präsidentschaft wenig partnerschaftlich war", so Erndl.
Deutschland müsse deshalb für die Sicherheit in Europa und die
Ukraine-Unterstützung mehr Verantwortung übernehmen. "Hier ist vor allem
die deutsche Bundesregierung gefragt, die das nur halbherzig angeht",
sagte der CSU-Politiker.
Erndl fügte hinzu: "Ob Trump oder Biden:
Es wird immer schwieriger, 330 Millionen Amerikanern zu erklären, dass
sie diesen großen Beitrag für die Sicherheit von 450 Millionen Europäern
leisten müssen." Deutschland müsse deshalb langfristig nicht nur zwei
Prozent des Bruttoinlandsprodukts für seine Verteidigung aufbringen,
sondern "langfristig drei Prozent anstreben", forderte der
Unionspolitiker. "Für Deutschland bedeutet das auch: Wir müssen endlich
die Führungsrolle übernehmen, die vor allem die Osteuropäer von uns
erwarten. Die deutsche Zögerlichkeit gefährdet den europäischen
Zusammenhalt."
Quelle: dts Nachrichtenagentur