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Bundesländer melden Probleme mit neuen Dienstpistolen für Polizisten von Heckler&Koch

Archivmeldung vom 19.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
HK SFP9
HK SFP9

Foto: Marcel Fosca
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Polizeibehörden mehrerer Bundesländer haben Probleme mit neuen Dienstpistolen aus dem Hause "Heckler&Koch". Das berichtet die "Neue Osnabrücker Zeitung". Bereits bekannt waren technische Schwierigkeiten mit den Pistolen vom Typ SFP9 in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern. Auf Anfrage der Zeitung meldeten nun auch Brandenburg und Sachsen Nachrüstungsbedarf. Die Bundesländer hatten die Pistole als neue Standardhandfeuerwaffe für ihre Landespolizisten bestellt.

Ein Sprecher des Waffenproduzenten sagte auf Anfrage der Zeitung, "Heckler&Koch" befände sich "in einem ebenso professionellen wie konstruktiven Dialog" mit den Bundesländern. Mögliche Probleme würden gemeinsam erörtert.

In Berlin waren herausfallende Magazine und mangelnde Treffsicherheit der Waffen bemängelt worden. Teillieferungen entsprächen nicht den "Vorgaben an ein einwandfreies Produkt", hieß es von der Berliner Polizei. Auch Mecklenburg-Vorpommern hatte Probleme öffentlich gemacht. In einer Antwort auf Anfrage der Linken-Fraktion hieß es: "Die Pistolen der letzten Lieferung aus 2018 erfüllen die vertraglich vereinbarten Anschussbedingungen nicht." Es seien Mängelansprüche bei "Heckler & Koch" geltend gemacht worden, mehrere Hundert Exemplaren sollen zurückgeschickt worden sein.

Zuvor musste bereits in Mecklenburg-Vorpommern eine Feder nachgerüstet werden, weil es zu Problemen bei der Schussabgabe hätte kommen können. Das war auch in Sachsen nötig. Der Freistaat hat nach Angaben des Innenministeriums bislang 11.000 Pistolen des Typs SFP9 erhalten. Von der Gewerkschaft der Polizei hieß es auf Nachfrage, dass die Federn in Einzelfällen bis zu dreimal hätten ausgetauscht werden müssen. Brandenburg meldete, dass "einige Waffen" einer Lieferung im Jahr 2017 "nicht zu 100 Prozent den Anforderungen" entsprochen hätten. Ein zu geringes Abzugsgewicht und die Justierung des Korns seien negativ aufgefallen.

Keine Probleme meldeten Niedersachsen (18.000 Pistolen) und Bayern (40.000 Pistolen) mit der neuen Dienstpistole. Insgesamt umfassen die Verträge des Waffenherstellers mit den Bundesländern mehr als 100.000 Pistolen, der Gesamtpreis liegt laut "NOZ" bei über 44 Millionen Euro.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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