Winter is coming: Veranstaltungsbranche und Gastronomie stehen erneut mit dem Rücken zur Wand
Archivmeldung vom 19.09.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAm 17. September startet mit dem Oktoberfest das wahrscheinlich größte Superspreader-Event der Welt: Sechs Millionen Menschen aus der ganzen Welt werden dann in Bierzelten feiern - ohne jegliche Sicherheitsvorkehrungen. Virologen erwarten, dass die vielen Gäste aus dem Ausland neue Virusvarianten in die Stadt tragen und so zur Verbreitung der Herbstwelle in die ganze Welt beitragen könnten.
Christoph Neumeier, Gründer und Geschäftsführer von CoviMedical, sagt: "Wenn man das Oktoberfest schon ohne jegliche Auflagen veranstaltet, warum nutzt macht man nicht wenigstens Stichproben-Tests oder Abwasserscreenings, die einen guten Überblick über das Infektionsgeschehen und das Auftreten von Varianten geben würden? Dann könnte man im Anschluss mit sinnvollen Maßnahmen reagieren. In anderen Regionen der Welt ist das längt Standard."
Aber brauchbare Daten und wirksame Maßnahmen scheinen auch im dritten Jahr der Pandemie keine große Rolle zu spielen. Stattdessen tritt im Oktober ein Infektionsschutzgesetz in Kraft, das gerade in der angeschlagenen Veranstaltungs- und Gastronomiebranche für große Verunsicherung sorgt.
Mangelhaft durchdachte Maßnahmen führen in einen Teufelskreis
Das Gesetz besagt, dass wieder Masken- oder Testpflicht eingeführt wird, sollten die Gäste keine Auffrischungsimpfung in den letzten drei Monaten gemacht haben. Bislang gibt es weder eine Impf-Infrastruktur noch eine große Bereitschaft bei der Bevölkerung, sich ein viertes Mal impfen zu lassen. Dazu kommen die vielen nicht erfassten Positivfälle, die sich ebenfalls erneut impfen lassen müssten, obwohl das gar nicht nötig wäre.
Es ist daher davon auszugehen, dass die meisten Menschen Maske oder Test brauchen werden, um ab Oktober weiter am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Eine Maskenpflicht ist zum Beispiel bei Weihnachtsfeiern, in Restaurants, Kneipen, Bars oder Clubs im Innenraum kaum umsetzbar. Deshalb müssen die Veranstalter zwangsläufig verstärkt auf Tests setzen. Dies erfordert eine deutlich gesteigerte Testinfrastruktur, die aber aufgrund der neuen Testverordnung nicht umsetzbar ist. Diese hat neue Beauftragungen für Testzentren untersagt, viele kleinere Betriebe haben inzwischen aufgegeben.
Politik diskriminiert den Goldstandard PCR weiter und setzt auf nutzlose Schnelltests
Um Infektionsketten wirksam zu durchbrechen, benötigen Veranstalter zudem einen einfachen und schnellen Zugang zu PCR-Testungen und -Diagnosen. PCR-Tests sind zuverlässig und entdecken auch asymptomatische Infektionen. Zum Vergleich: Nur jeder dritte Antigen-Schnelltest erkennt eine Omikron-Infektion. Bei asymptomatischen Personen sind die Schnelltests also weitestgehend nutzlos, dennoch hält die Politik weiter an ihnen fest. Der Goldstandard PCR bleibt nur die zweite Option. Dabei gibt es inzwischen genug Laborkapazitäten, um Massen-PCR-Tests durchzuführen. Die Pandemie hatte hier eine Versorgungslücke in der öffentlichen Gesundheitsversorgung offenbart, da Facharztlabore nicht auf Massen-Screenings ausgerichtet sind. CoviMedical schließt mit seinem Laborangebot genau diese Versorgungslücke.
Mit PCR-Heimtests ist zudem eine einfache und günstige Lösung auf dem Markt. Wie beim Wiener Erfolgsmodell könnten die Menschen zuhause den Test machen und ihn über Post und Abwurfboxen innerhalb von 24 Stunden ausgewertet bekommen. CoviMedical hatte schon vor einigen Wochen ein COVID-Frühwarnsystem präsentiert, das einen Gurgel-PCR-Test mit intelligenter Datenanalyse verbindet. Das Konzept hilft vulnerable Gruppen und Angehörige zu schützen. Und es kann insbesondere der Veranstaltungsbranche helfen, ein einfaches, günstiges und skalierbares PCR-Testkonzept umzusetzen.
Die digitale Datenanalyse hilft, neue Varianten zu entdecken, Infektionsherde schnell zu identifizieren und infizierte Personen schneller zu erreichen. Leider erlaubt die Testverordnung aber weiterhin keine Heim-PCR-Tests. Christoph Neumeier: "Wir hätten alle Möglichkeiten einer schnellen, wirksamen und digitalen Pandemiebekämpfung. Aber die Politik setzt auch im Jahr drei der Pandemie auf das Prinzip Hoffnung und die Kraft des Faxgeräts."
The same procedure as last year?
Wir sind im dritten Pandemiejahr. Bislang hat sich die Pandemiedynamik immer im Herbst und Winter verschärft. Auch Virologe Christian Drosten rechnet aktuell mit einer starken Inzidenzwelle vor Dezember. Christoph Neumeier sagt: "Die letzte Impfung liegt bei vielen Monate zurück. Gesteigerte Infektionszahlen führen immer zu schnelleren Mutationsraten. Zudem ist das Infektionsgeschehen weltweit bereits jetzt deutlich vielfältiger als noch vor einem Jahr. Aktuell haben wir mehrere Pandemien in der Pandemie. Wir können nicht davon ausgehen, dass es in Deutschland bei der Omikron-Variante bleibt."
Somit wächst die Gefahr, dass ab dem Herbst die Infektionen und Krankenfälle nach Veranstaltungen in Innenräumen stark steigen werden und die Länder gemäß des Infektionsschutzgesetzes die "Schneeketten" aufziehen müssen. Diese wiederum machen Veranstaltungen quasi unmöglich, denn kurzfristige Änderungen in den Verordnungen lassen sich bei Groß-Veranstaltungen nicht auf Knopfdruck ändern.
Florian Hauss, Managing Partner Goodlive Artists, sagt: "Die notwendigen und signifikanten Corona-Hilfen aller Art haben viele Kolleg:innen durch die letzten Monate getragen. Nun stehen wir erneut vor einem sehr schwierigen Herbst und Winter: Explodierende Kosten, Fachkräftemangel und die letzten zwei Corona-Jahre haben intensive Spuren hinterlassen. Für die kommenden Monate brauchen wir Planbarkeit und einfache, umsetzbare Lösungen. Dazu gehören zum Beispiel einfache und skalierbare PCR-Tests, damit wir sichere Veranstaltungen und Erlebnisse anbieten können und die Gäste mit einem guten Gefühl zu uns kommen. Dabei geht es eben nicht nur um uns, sondern um unsere gesellschaftliche Funktion: Menschen brauchen Räume, in denen sie miteinander reden, feiern, essen und trinken können. Wenn diese Veranstaltungsräume, Konzerthallen, Clubs oder Restaurants im Herbst und Winter erneut leer bleiben, ist das das endgültige Aus für Viele von uns und ein bleibender Schaden für die Gesellschaft."
Quelle: Covimedical GmbH (ots)