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Ausgegendert in Sachsen-Anhalt – Grüne kritisieren Verbot an Schulen durch Bildungsministerium

Archivmeldung vom 16.08.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Komposition Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Komposition Wochenblick / Eigenes Werk

In Sachsen-Anhalts Schulen darf fortan nicht mehr gegendert werden. Das CDU-geführte Bildungsministerium folgt damit einer Entscheidung des Rats für deutsche Rechtschreibung. Kritik kam prompt von den Grünen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "An Sachsen-Anhalts Schulen ist das Gendern künftig nicht mehr gestattet. Das bestätigte das Bildungsministerium am Dienstag auf Anfrage des mdr. Zuerst hatte die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. Das Verbot gilt für alle Konstruktionen mit Doppelpunkt, Sternchen beziehungsweise Asterisk ("Gender-Stern") und Unterstrich ("Gender-Gap") sowie andere Formen zur Kennzeichnung "mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen". Explizit dürfen Varianten wie "Bäcker*in", "Lehrer:in" und "Sportler_in" nicht mehr verwendet werden und gelten als Normverstöße. Das gelte für den Unterricht und offizielle Schreiben der Schulen.

Formulierungen wie zum Beispiel "Schülerinnen und Schüler" sind dagegen nicht vom Verbot betroffen. Das gilt auch für die Verwendung neutraler Begriffe wie "Lehrkraft" oder "Lehrperson". Damit reagiert das Bildungsministerium auf einen Beschluss des Rats der deutschen Rechtschreibung. Darin habe dieser deutlich gemacht, dass die Verwendung von Sonderzeichen im Wortinneren zur Kennzeichnung "verschiedener Geschlechtsidentitäten" weiterhin nicht zum Kernbestand der deutschen Rechtschreibung gehören.

Die Setzung solcher Sonderzeichen mit Geschlechterbezug könne zudem zu Grammatikproblemen führen, etwa bei der Verwendung von Artikeln oder Pronomen. 

Die Landtagsfraktion der Grünen kritisierte prompt die Entscheidung der Landesregierung. Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Susan Sziborra-Seidlitz sagte, die meisten Schüler würden "im Erwachsenenleben mit den Anforderungen oder Empfehlungen zu geschlechtergerechter Sprache konfrontiert". Daher müssten Kinder schon in der Schule den Gebrauch und die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache kennenlernen. Sziborra-Seidlitz unterstellte dazu, dass sich das Bildungsministerium ohne Not in einem "Kulturkampf" verrenne. Das Verbot führe zu unnötiger "Konfrontation und Spaltung". Auf Twitter schrieb sie konkret:

"Bildungsministerin Feußner verrennt sich im Kulturkampf. Sie sollte sich lieber auf die Bekämpfung des anhaltenden Lehrkräftemangels konzentrieren, statt populistische Ablenkungsmanöver auf Nebenschauplätzen zu beginnen."

Quelle: RT DE

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