Verzögerungen bei Start von Bezahlkarte: Druck auf Länder steigt
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNachdem es bei der bundesweiten Auftragsvergabe für die Bezahlkarte für Asylbewerber zu Verzögerungen gekommen ist, steigt nun der Druck auf die Bundesländer, für eine schnelle Einführung zu sorgen.
"Die Menschen erwarten zurecht, dass wir Ordnung in die
Migrationspolitik bringen - und das bedeutet, dass Beschlüsse, die der
Bundestag fasst, zügig umgesetzt werden", sagte FDP-Fraktionschef
Christian Dürr der "Rheinischen Post" (Mittwoch). "Die Länder müssen
jetzt aufhören, die bundesweite Einführung der Bezahlkarte weiter zu
verzögern."
Einige Landkreise, etwa in Brandenburg oder
Baden-Württemberg, hätten gezeigt, wie es funktioniere, und eigenständig
eine Bezahlkarte eingeführt. "Erste Kommunen sprechen bereits von einer
Entlastung der Verwaltung. Es ist enttäuschend, dass einige Akteure nun
versuchen, einen Beschluss auszuhebeln, der Teil eines breiten
demokratischen Konsenses ist", so der FDP-Politiker.
Mit Blick
auf eine Gutschein-Tauschaktion des Bündnisses "Offen für eine
solidarische Gesellschaft" in Bayern, mit der das Bargeldlimit von 50
Euro pro Person umgangen wird, sagte Dürr: "Ich kann auch nicht
nachvollziehen, dass der bayerische Ministerpräsident sich von
Aktivisten derart an der Nase herumführen lässt. Markus Söder kündigt
gerne harte Maßnahmen an, jetzt muss er auch liefern." Dürr fordert:
"Wenn Gesetze auf diese Art umgangen werden, sollte der
Ministerpräsident schleunigst erklären, was er dagegen unternehmen
will."
Der stellvertretende SPD-Fraktionschef Dirk Wiese sagte
der "Rheinischen Post", es sei nun Sache der Länder, festzulegen, wie
und in welchem Umfang die Bezahlkarte genutzt werden könne. "Wichtig ist
es, dass die Länder nach monatelanger Vorbereitung die Bezahlkarte
einführen und die Wirkung erkennbar wird. Wenn es in der Praxis zu
Schwierigkeiten kommen sollte, muss nachgesteuert werden", so Wiese.
Auch
der Deutsche Landkreistag erhöhte den Druck. "Wir bedauern sehr, dass
sich die bundesweite Einführung der Bezahlkarte immer weiter verzögert.
Die Landkreise haben von Beginn an darauf gedrängt, dass die Karte zügig
zum Einsatz kommt", sagte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin,
Irene Vorholz, der "Rheinischen Post". In Bayern, Sachsen und Thüringen
sei das bereits der Fall. "Für uns ist wichtig, dass die Bezahlkarte
flächendeckend kommt", sagte Vorholz.
Quelle: dts Nachrichtenagentur