Habeck: Verpflichtung gegenüber der Ukraine "ohne Wenn und Aber"
Archivmeldung vom 21.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat der Ukraine weitere Unterstützung zugesichert - unabhängig davon, ob die geplante Milliardenhilfe der G7-Staaten zustande kommt.
"Die
G7 haben alles Notwendige auf den Weg gebracht: Die Ukraine bekommt in
Zukunft Geld, von dem sie sich die dringend benötigten Waffensysteme
kaufen kann", sagte der Vizekanzler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe
(Mittwochausgaben). "Das ist richtig so und wird zum Ende des Jahres -
nach allem, was ich höre - auch kommen." Die Ukraine erhalte dann 50
Milliarden, zusätzlich stünden aus dem Bundeshaushalt vier Milliarden im
kommenden Jahr bereit. Sollte das nicht gelingen' "müssen wir neu
diskutieren", forderte Habeck.
Die Verpflichtung der Ukraine
gegenüber "gilt ohne Wenn und Aber", sagte er weiter. Ansonsten müsse
die Unterstützung "anders besorgt werden". Auf die Nachfrage, ob dann
eine Haushaltsnotlage erklärt werde, damit Deutschland mehr Schulden
aufnehmen könne, sagte Habeck, darüber wolle er nicht spekulieren. "Die
Unterstützung für die Ukraine wird in den Ampelparteien breit getragen,
denken Sie nur daran, dass die FDP-Europapolitikerin Marie-Agnes
Strack-Zimmermann eine entschiedene Unterstützerin der Ukraine ist", so
der Minister. "Der Verteidigungskampf der Ukraine hat eine historische
Dimension. Daran wird dieses Land gemessen, wenn die Geschichtsbücher
über dieses Jahrhundert geschrieben werden."
Habeck räumte ein,
dass der Übergang zum geplanten G7-Modell ein Problem werden könne,
"falls neue Aufträge nicht mehr erteilt werden können, weil die
bisherigen Haushaltsansätze ausgereizt sind". Habeck schlug vor, eine
pragmatische Lösung mit der Ukraine zu finden. "Dazu müsste
sichergestellt werden, dass die Waffensysteme jetzt bestellt und später
aus den G7-Mitteln bezahlt werden", sagte er. Die 50 Milliarden der G7
sollen über einen Kredit finanziert werden, der aus den Zinserträgen
einbehaltener russischer Vermögenswerte zurückgezahlt wird.
Auf
die Frage, ob Deutschland in die Bresche springe, wenn die USA ihre
Unterstützung für die Ukraine - etwa unter einem Präsidenten Donald
Trump - einstelle, entgegnete Habeck: "Ja. Dann werden wir die Ukraine
nicht alleine lassen." Ohne die US-amerikanische Unterstützung würde
"wirklich was fehlen". Aber wenn der stärkste Unterstützer weggehen
sollte, "müssten die übrigen noch enger zusammenarbeiten".
Habeck
betonte: "Es wäre höchst gefährlich, würde die Ukraine diesen Krieg
verlieren. Dann wäre die Freiheit Europas bedroht. Wir haben also ein
eigenes Interesse, dass die Ukraine der russischen Aggression
standhält."
Quelle: dts Nachrichtenagentur