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Wälder: Familienbetriebe Land und Forst fordern Prämie für Kohlenstoffsenke

Archivmeldung vom 06.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Max Freiher von Elverfeldt Bild: "obs/Familienbetriebe Land und Forst/H.Glader"
Max Freiher von Elverfeldt Bild: "obs/Familienbetriebe Land und Forst/H.Glader"

Die Familienbetriebe Land und Forst begrüßen die von Bund und Ländern mittlerweile bereitgestellten Hilfsgelder über 800 Mio. Euro für die kommenden vier Jahre für die durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer schwer geschädigten Wälder, fordern aber weiterhin eine Prämie für die Kohlenstoffsenke Wald.

"Ein klimaangepasster Waldumbau erfordert einen langen Atem und bedarf einer verlässlichen Partnerschaft zwischen Waldeigentümern und Gesellschaft. Wenn die öffentliche Hand die Kohlenstoffsenke des Waldes bereits in internationalen Konventionen in die Klimaleistungen der Bundesrepublik einpreist, muss diese auch entsprechend vergütet werden", betont der Vorsitzende der Familienbetriebe Land und Forst, Max von Elverfeldt, im Rahmen der heute in Berlin stattfindenden Delegiertenversammlung des Verbandes.

Der Vorstand und die Delegierten der Familienbetriebe Land und Forst fordern einstimmig, die Ökosystemleistungen des Waldes künftig im Rahmen einer CO2-Bepreisung zu honorieren. Ein genaues Berechnungsmodell auf Basis der Forsteinrichtung müsse nun schnellstmöglich von den Ministerien in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft entworfen werden. "Ein Entwurf des "Wissenschaftlichen Beirates für Waldpolitik" liegt bereits vor. Darin heißt es, dass die Mittel den bewirtschafteten und aktiv gepflegten Flächen zufließen sollen. Weitere Ökosystemleistungen müssen nun in dieses System integriert werden", erklärt Elverfeldt. "Im Mittelwert werden pro Hektar Wald fünf Tonnen Kohlenstoff im Jahr gespeichert. Bei dem aktuellen Preis eines Zertifikats im Emissionshandel von 25 Euro pro Tonne CO2 ergibt dies eine Honorierung dieser Ökosystemleistung von 125 Euro pro Jahr und Hektar. Es gilt jetzt rasch ein verlässliches Modell zu verabschieden, um die Waldbauern für ihren wichtigen gesellschaftlichen Beitrag mit einer CO2 Prämie kontinuierlich zu unterstützen."

Der Wald ist der größte Speicher von Kohlenstoff in Deutschland. In seinen Bäumen und Böden sind 2,5 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden. Zu der gespeicherten Menge an Kohlenstoff kommen jedes Jahr im Zuge des Waldwachstums rund 60 Millionen Tonnen CO2 hinzu. Darüber hinaus spart die Verwendung von Holz jährlich rund 66 Millionen Tonnen CO2 und bindet jedes Jahr rund 3 Millionen Tonnen CO2 langfristig in Holzprodukten. Damit ist das Cluster Forst & Holz ein bedeutender Klimaschützer, der mehr als 127 Millionen Tonnen CO2 und damit rund 14 Prozent des jährlichen CO2-Ausstoßes der deutschen Volkswirtschaft bindet. "Eine nachhaltige multifunktionale Waldbewirtschaftung ist aktiv betriebener Umweltschutz, den es zu unterstützen gilt", so Elverfeldt abschließend.

Quelle: Familienbetriebe Land und Forst (ots)


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