SPD und Grüne für besseren Schutz kritischer Infrastruktur
Archivmeldung vom 14.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts eines möglichen Sabotageaktes unter anderem an einer Trinkwasseranlage in der Bundeswehr-Kaserne in Köln-Wahn fordert die SPD eine Stärkung des Schutzes der kritischen Infrastruktur. Auch die Grünen plädieren für mehr Eigenschutz bei der Bundeswehr.
Fraktionsvize Dirk Wiese sagte der "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgaben): "Die mutmaßlichen Angriffe auf zwei
Bundeswehr-Standorte belegen eindrücklich, dass unser Land heute schon
Ziel hybrider Kriegsführung ist. Umso wichtiger ist es, den Schutz der
kritischen Infrastruktur in unserem Land weiter auszubauen."
Mit
Blick auf die Sicherheit von Kasernen betonte Wiese weiter, zunächst
müssten die Ergebnisse der Untersuchung durch die Bundeswehr abgewartet
werden. "Danach wird zu entscheiden sein, ob der Schutz der Standorte
und weiterer Bereiche kritischer Infrastruktur noch weiter hochgefahren
werden muss."
Der Vorsitzende des Parlamentarischen
Kontrollgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz (Grüne) hat nach
den Anschlägen auf die Bundeswehrkaserne in Köln-Wahn und den
Nato-Stützpunkt Geilenkirchen konkret Russland als Urheber der
Sabotageakte in Verdacht. Das sei eine "konkrete Arbeitsthese", sagte
Deutschlands oberster parlamentarischer Geheimdienstkontrolleur dem
TV-Sender "Welt" am Mittwoch.
"Es steht natürlich der Verdacht im
Raum, dass es sich hier um eine russische Sabotage-Aktion handeln
könnte." Man müsse zwar die Ermittlungen abwarten, mahnte von Notz, aber
"in der Vergangenheit sind russische Sabotageverdächtige vom
Generalbundesanwalt festgenommen worden, in Deutschland und auch in
anderen europäischen Ländern. Insofern ist das eine konkrete
Arbeitsthese."
Mit Köln-Wahn wurde der Stützpunkt der
Luftbereitschaft als Anschlagsziel ausgewählt, über den der
Gefangenenaustausch mit Russland abgewickelt wurde. Geilenkirchen ist
ein Nato-Standort für die Luftaufklärung, auch für Osteuropa. Ob diese
Anschlagsziele also von Russland aus symbolischen Gründen ausgewählt
wurden, wollte von Notz nicht direkt kommentieren, sagte aber: "Das
könnte man vermuten. Und auch das ist ein Baustein, der die These
stärkt, dass man es hier mit eventuell einer russischen Sabotageaktionen
zu tun hat. Trotzdem: Aus Seriositätsgründen muss man die Ermittlungen
abwarten. Dass so etwas im Bereich des Möglichen liegt und dass Russland
sozusagen auch die Skrupellosigkeit mitbringt, solche Aktionen
durchzuführen, daran sollte niemand heutzutage zweifeln."
Nun
müsse es darum gehen, "dass die Soldatinnen und Soldaten auf
Bundeswehrgelände sicher sein müssen und dass der Eigenschutz für die
Bundeswehr von immanenter Bedeutung ist - und die muss gewährleistet
werden", so von Notz. "Und das wird zu besprechen sein, auch
parlamentarisch in den nächsten Wochen. Was man tun kann, um hier den
Schutz der Soldatinnen und Soldaten effektiv zu erhöhen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur