Banaszak kritisiert Scholz und Debatte um Ukraine-Hilfen scharf
Archivmeldung vom 21.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFelix Banaszak, Haushaltsexperte und industriepolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, kritisiert die Debatte um deutsche Ukrainehilfen scharf - und nimmt auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) ins Visier.
"Die militärische Unterstützung der Ukraine ist kein Almosen, sondern
eine Investition in unsere Friedens- und Sicherheitsordnung", sagte
Banaszak "Ippen-Media". "Es wäre ein historischer Fehler, die Sicherheit
Deutschlands und Europas auf dem Altar kleingeistiger Finanzpolitik zu
opfern", warnte er. "Manchmal scheint mir, dass einige das
imperialistische Wesen Wladimir Putins noch immer nicht verstanden
haben. Die Bundesregierung sollte schnell und unmissverständlich
klarstellen, dass die Ukraine weiter unsere volle Unterstützung hat -
und dafür haushaltspolitisch die Weichen stellen."
Banaszak
zeigte sich unzufrieden mit der Russlandpolitik der Ampel und
kritisierte Scholz scharf. Die Unsicherheit in der Bevölkerung sei groß,
es brauche mehr Klarheit und Überzeugungskraft, so der
Grünen-Abgeordnete: "Olaf Scholz warnt bei jeder Forderung nach
zusätzlicher Unterstützung - etwa weiteren Waffenlieferungen an die
Ukraine - vor Eskalation. Und dann holt die Realität ihn ein, das vorher
Abgewehrte kommt, die Eskalation bleibt - huch - aus, und ein paar
Wochen später geht das Spiel von vorne los."
Das vergrößere die
Verunsicherung: "Orientierung kann wohl nur geben, wer Orientierung
hat." Auf die Frage, ob Scholz dann der richtige Mann als Kanzler sei,
sagte Banaszak: "Es hat Gründe, warum wir 2021 eine eigene
Kanzlerkandidatin aufgestellt haben." Im Bundestagswahlkampf werde
"Robert Habeck die zentrale Figur für die Grünen" sein.
Zuletzt
war bekannt geworden, dass nach der aktuellen Haushaltsplanung der
Ampelkoalition nur noch bereits bewilligte Militärhilfe an Kiew
geliefert werden darf. Die Bundesregierung will angesichts der
angespannten Haushaltslage bei weiteren Hilfen sparen. Künftig könnte
Geld für Zahlungen an die Ukraine in Form von Krediten unter anderem aus
eingefrorenem russischem Zentralbankguthaben stammen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur