SSW: Erste Hilfe muss Schule machen
Archivmeldung vom 06.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer SSW fordert die Landesregierung auf, dem Erste-Hilfe-Unterricht einen festen Platz in Schleswig-Holsteins Schulen zu geben (Drucksache 20/2317). Für mindestens zwei Schulstunden jährlich soll das Training an allgemeinbildenden Schulen Pflicht werden, um Kinder und Jugendliche für Notfallsituationen fit zu machen.
Der Erste-Hilfe-Unterricht sollte in Kooperation mit gut ausgebildeten
Fachkräften externer Organisationen stattfinden und altersgerecht
angepasst sein, damit Kinder in allen Altersstufen lernen, einen Notfall
zu erkennen und wissen, wie sie ihrem Alter entsprechend handeln
müssen.
„Wir müssen Kinder und Jugendliche besser auf
Notsituationen vorbereiten, damit sie im Fall der Fälle nicht hilflos
und verängstigt sind“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin der
SSW-Fraktion, Jette Waldinger-Thiering. „Wer gelernt hat, Erste Hilfe zu
leisten, übernimmt im Fall der Fälle Verantwortung für andere und
leistet einen enorm wichtigen Beitrag.“
Gerade auf dem Schulweg
ist der Sturz vom Fahrrad ein häufiger Unfall; in so einer Situation
sind Kinder und Jugendliche oft zunächst auf sich allein gestellt, bis
professionelle Hilfe eintrifft. „Wer dann beherzt Erste Hilfe leistet
und weiß, was zu tun ist, ist Gold wert“, so Jette Waldinger-Thiering.
Doch wie man Hilfe holt, eine Unfallstelle sichert oder eine Blutung
versorgt muss trainiert werden. Deshalb fordert sie: „Wir brauchen den
verpflichtenden Erste-Hilfe-Unterricht schon ab der Grundschule, weil
wir unsere Kinder und Jugendlichen besser auf Notfallsituationen
vorbereiten müssen. Damit sie nicht hilflos dastehen, wenn etwas
passiert, sondern handeln können. Damit sie die Notfallnummern 110 und
112 kennen und wissen, wie man Hilfe holt und wie man schon selbst
helfen kann.“ Dafür sei kein eigenes Fach nötig, sondern das Training
könne im Rahmen des regulären Unterrichts erfolgen.
Niemand ist
zu jung für Erste-Hilfe-Unterricht, wie verschiedene tolle Projekte in
unserem Land zeigen. Jüngere Kinder können lernen, einen Notfall zu
erkennen und Hilfe zu holen. Ältere Kinder können beispielsweise die
stabile Seitenlage und das Anlegen eines Druckverbands üben. Am Ende der
Schulzeit im Jugendalter sollte dann auch der Reanimationsunterricht
erfolgen. Durch das regelmäßige Training im Rahmen der Schule festigen
sich die Techniken und die Scheu sinkt.
„Kinder müssen – und
wollen auch – lernen, mit kritischen Situationen umzugehen. Ihnen diese
Basisfertigkeiten beizubringen sehen wir als wichtigen Bildungsauftrag.
Denn
nur, wenn ich nicht weiß, was ich tun kann, werde ich hilflos und
bekomme Angst. Genau dem wollen wir vorbeugen. Kinder und Jugendliche
sollten so früh wie möglich lernen: Jede und jeder kann ein/e
(Erst-)Helfer/in sein!
Quelle: SSW